tag:blogger.com,1999:blog-10752975133909759052024-03-05T22:05:40.774+01:00der anhörerAnonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.comBlogger69125tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-37460305105753321762014-12-22T13:21:00.001+01:002014-12-23T14:38:13.669+01:00Angehört 2014: Songs<div style="text-align: justify;">
"Some say the end is near / Some say we'll see armageddon soon". Maynard James Keenan bezog sich wahrscheinlich nicht auf Weihnachten und Silvester, als er 1996 jene unvergesslichen Verse zu Papier brachte. Doch egal wie man es dreht und wendet: Das Jahr geht zu Ende. Mit besorgniserregenden Gedankensprüngen in Einleitungen und Best-Of-Listen. Die besten Tierfilme, die besten Nervenzusammenbrüche im Reality-TV, die besten Nobelpreisträger. Alles, was sich irgendwie in eine Reihenfolge bringen lässt, wird sortiert und mit Beschreibungstexten versehen. </div>
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2014 habe ich so viel Musik gehört wie zuletzt in der Jugend. Dies hängt natürlich vor allem mit meiner Tätigkeit als Schreiberling für <a href="http://www.plattentests.de/" target="_blank">plattentests.de</a> zusammen, aber auch im Allgemeinen ist mein Interesse am Entdecken neuer Klänge so groß wie noch nie. Gehört habe ich dieses Jahr ungefähr 250 Alben, wobei selbstverständlich jede Menge Murks dabei war. Und obwohl ich versuche, möglichst breit gefächert Musik zu erkunden, habe ich etliche der nun in den Listen hoch auftauchenden Platten noch nicht hören können. Macht aber nix. Unvollständigkeit ist obligatorisch.</div>
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Bevor ich meine persönlichen Alben des Jahres am 27.12. enthüllen werde, wird es wie schon letztes Jahr in den nächsten Tagen einige andere rückblickende Artikel zu lesen geben. Den Anfang machen heute 10 Lieder, die mich durchs Jahr begleitet haben. Viel Spaß!</div>
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<b>Eno / Hyde - Witness</b><br />
<a href="http://vimeo.com/99020261" target="_blank">VIMEO</a><br />
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Der gerne mit Attributen wie "Ambient-Pionier" oder "Klanggenie" versehene Brian Eno ist ein umtriebiger Geselle. In schöner Regelmäßigkeit wirft er neue Alben auf den Markt, wobei deren Qualität mit dem Adjektiv "schwankend" noch wohlwollend beschrieben ist. Dass ausgerechnet der Underworld-Sänger Karl Hyde Eno aus der kreativen Sackgasse befördern würde, war sicher nicht abzusehen. Eno und Hyde veröffentlichten dieses Jahr gleich zwei Alben: Das poppige "Someday world" und das krautrockende "High life". "Witness" stammt vom erstgenannten Longplayer und ist ein Paradebeispiel für einen simplen, aber wunderschönen Popsong. Das eigentlich nur um eine einzige Harmonie kreisende Stück schlägt einige Haken, ohne dabei das große Ziel aus den Augen zu verlieren.</div>
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<b>Hiss Tracts - Test recording at trembling city</b><br />
<a href="https://www.youtube.com/watch?v=ek0dwvDScx8" target="_blank">YOUTUBE</a><br />
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"Test recording at trembling city" ist kein Song im eigentlichen Sinne, sondern eine Klangcollage, wobei solche Begriffe eher unzureichend wiedergeben können, was diese sieben Minuten Geräusch mit Menschen anstellen, wenn sie sich darauf einlassen. Das Heulen. Das Grauen. Selbstexperimente haben gezeigt, dass das Stück vor allem bei Dunkelheit und in der Ferne von Menschen besonders wirkmächtig wird. Gewiss nicht Jedermanns Sache, für mich aber eine der tollsten Hörerfahrungen der letzten zwölf Monate.</div>
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<b>Grouper - Holding</b><br />
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<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/i31zFiwBFho?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>
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Leise Töne sind das Spezialgebiet von Liz Harris, die unter dem Pseudonym Grouper Platten veröffentlicht. Nur ein behutsam gestreicheltes Klavier und ein Flüstern sind nötig, um Gänsehaut hervorzurufen. Darauf einlassen muss man sich natürlich, Nebentätigkeiten sind beim Konsum von Grouper-Alben ebenso unzulässig wie undenkbar. Der Tag, an dem solche Musik im Radio laufen kann, wird der Tag der Erlösung sein.</div>
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<b>Melanie de Biasio - With all my love</b><br />
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<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/fyEG1CWIsEA?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>
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Erinnerungen an Sangesgrößen vergangener Tage werden wach, wenn die Belgierin Melanie de Biasio ihre Stimme erhebt. Die unnahbare Kühle einer Nancy Sinatra schwingt ebenso mit wie die abgründige Erotik einer Nina Simone. De Biasio wird gerne ins Jazz-Fach gesteckt, obwohl ihr derlei Schubladen um einiges zu eng sind. Zwischen Pop, Chanson, Jazz und purem Minimalismus lebt ihre Musik. Musik, die Stille einfordert. Betörend.</div>
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<b>David Bowie - Sue (or in a season of crime)</b><br />
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<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/3NYgRuxO2sw?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>
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In "Sue (or in a season of crime)" vereinen sich mehrere Inkarnationen des ewigen Selbstveränderers David Bowie. Der Crooner. Der Experimentierer. Der Provokateur. Der alte Mann. Ja, Bowie ist alt geworden. Zum Glück, denn bekannterweise hätte es vor zehn Jahren auch schon vorbei sein können. Doch der Engländer blieb am Leben, trotz Herzinfarkt. Sein letztjähriges Comeback-Album "The next day" gehört noch immer zu den schönsten Überraschungen der jüngeren Popgeschichte. Mit "Sue (or in a season of crime)" setzt Bowie nun seinen späten Höhenflug fort. Mit kräftiger, voller Stimme über brütendem Jazzgefrickel. Düster ist das, ein bisschen bösartig vielleicht sogar. Die Welt braucht das.</div>
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<b>Clipping - Get up</b><br />
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<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/hAZjpAmd1l0?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>
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Beep beep beep beep. Während andere Snaredrums und Crashbecken sampeln, benutzen die Avantgarde-HipHopper von Clipping lieber einen handelsüblichen Radiowecker. MC Daveed Diggs spuckt wie besessen nackenbrecherische Silbenketten ins Mikrofon, wobei nur der immer wieder dazwischenschlingernde Refrain ihm Zeit zum Verschnaufen gibt. Der Mut und die Aggressivität wie Clipping hier eine Idee konsequent zu Ende denken, verdient maximale Anerkennung. </div>
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<b>Earth - From the zodiacal light</b><br />
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<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/71nROr1yLgI?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>
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Mit Wörtern wie "monolithisch" sollte sparsam umgegangen werden. Die Pathosfalle, Sie wissen schon. Aber manchmal gibt es kein Entrinnen. Manchmal muss auch in Sachen Wortwahl maximal auf die Kacke gehauen werden. Wenn etwa Earth, Musik gewordenes Beschwörungsritual, Wahrnehmung verflüssigen. Wenn Rabia Shaheen Qazi ihre Stimme erhebt und den arschfahlen Mond anklagt. Wenn Dylan Carlson seiner Gitarre Feedbacks entlockt, die nichts außer Freude zurücklassen. Wenn sich "From the zodiacal light" Minute um Minute voranschiebt, um sich selbst dreht, entschwebt. Dann ist Pathos erlaubt. Dann darf man auch "monolithisch" sagen. Monolithisch!</div>
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<b>Wanda - Bologna</b><br />
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<object class="BLOGGER-youtube-video" classid="clsid:D27CDB6E-AE6D-11cf-96B8-444553540000" codebase="http://download.macromedia.com/pub/shockwave/cabs/flash/swflash.cab#version=6,0,40,0" data-thumbnail-src="https://ytimg.googleusercontent.com/vi/xREl_68O-mw/0.jpg" height="266" width="320"><param name="movie" value="https://youtube.googleapis.com/v/xREl_68O-mw&source=uds" /><param name="bgcolor" value="#FFFFFF" /><param name="allowFullScreen" value="true" /><embed width="320" height="266" src="https://youtube.googleapis.com/v/xREl_68O-mw&source=uds" type="application/x-shockwave-flash" allowfullscreen="true"></embed></object></div>
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Erst wollte ich mich weigern. Es nicht gut finden. Weil doch alle es mögen, und ich mich gerne in kindlichem Nonkonformismus suhle. Aber ich habe es dann doch angehört. Einmal. Zweimal. Und dann hat es "klick" gemacht. Seither kriege ich "Bologna" nicht mehr aus dem Kopf. Ein Lied, das zwar simpel, aber ungemein effektiv ist. Zum Schwelgen, Mitgrölen, Tanzen. Wenn schon Befindlichkeitsrock, dann so. Mit Augenzwinkern und Wiener Schmäh.</div>
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<b>La Roux - Let me down gently</b><br />
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<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/kOTEx7p-IkM?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>
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Elly Jackson alias La Roux war tief in der Versenkung verschwunden. Stolze fünf Jahre vergingen zwischen dem umjubelten Debüt und dem Comeback-Album "Trouble in paradise". Mit "Let me down gently" meldete sich der Rotschopf im Sommer zurück - und wie. Noch immer sind die Achtziger das Jahrzehnt, das den klanglichen Rahmen vorgibt, im Gegensatz zu früher geht Jackson aber weitaus filigraner an die Mission "Retro-Pop mit Charme" heran. "Let me down gently" vollzieht mühelos die Metamorphose vom sehnsüchtigen Schmachtfetzen hin zum waschechten Disco-Schwofer. Geschmackvoll und ganz unangestrengt.</div>
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<b>Antilopen Gang - Beate Zschäpe hört U2</b><br />
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<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/xwsOi0ypuSI?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>
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Wenn ein Song dafür sorgt, dass Ken Jebsen Anzeige erstattet, muss dieser Song etwas richtig gemacht haben. Mit "Beate Zschäpe hört U2" gelang in diesem Jahr der zum Trio geschrumpften Antilopen Gang ein Überraschungserfolg. Das richtige Lied zur rechten Zeit, sowohl als auch. In Tagen offen zur Schau gestellten Ressentiments und Stumpfsinns ist es eine Wohltat, dass es noch Künstler gibt, die ganz ironiefrei und ungeniert die Dinge beim Namen nennen. Natürlich ist "Beate Zschäpe hört U2" provokant und polemisch. Alles andere wäre angesichts der gewählten Form auch absurd. Recht haben sie trotzdem. Danke, Jungs. </div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-84534446999606428202014-12-16T17:00:00.002+01:002014-12-16T17:00:49.692+01:00kEwL! - Erinnerungen an VIVA<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj8K_4GXtl6Jf1c-qrVCBv9TkUMS7Kh9Thd-r8Yf4ZxoY89DAgRbi0n1nypZZd9D4-vxPggX-gxXTD4f7Lk4UFBdvihb4dBOWqrrBP0-cSFcPsUPmNkeFGoH92ZAU6zBXyWobunxyO5UiE/s1600/viva-logo.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj8K_4GXtl6Jf1c-qrVCBv9TkUMS7Kh9Thd-r8Yf4ZxoY89DAgRbi0n1nypZZd9D4-vxPggX-gxXTD4f7Lk4UFBdvihb4dBOWqrrBP0-cSFcPsUPmNkeFGoH92ZAU6zBXyWobunxyO5UiE/s1600/viva-logo.jpg" height="178" width="320" /></a></div>
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Es ist schon einige Sonnenumrundungen her, dass es noch Musikfernsehen gab. Die Älteren unter euch werden sich sicher erinnern. Das altehrwürdige MTV flimmerte ja schon seit Anfang der Achtziger über die Mattscheiben, und war auch noch im darauf folgenden Jahrzehnt ein unverzichtbarer Bestandteil jeglicher musikalischen Sozialisation. Irgendwann während des Höhepunkts der ebenso kunterbunten wie geschmacksbefreiten Spaßwelle zu Beginn des letzten Jahrzehnts des zweiten Milleniums muss es sich zugetragen haben, dass einige findige Damen und Herren die Idee forcierten, einen deutschsprachigen Musik- und Jugendsender zu starten. Und so kam es, dass am 1.12.1993 die sogenannte Videoverwertungsanstalt auf Sendung ging.</div>
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Besser bekannt ist diese Anstalt natürlich als VIVA. Ich würde behaupten, dass so ziemlich jeder, der irgendwann zwischen 1980 und 1990 geboren wurde, irgendwelche Erinnerungen mit dem in Köln beheimateten Sender verbindet. Das, was VIVA in den ersten Jahren seiner Existenz so einzigartig machte, waren zwei Dinge: Enthusiasmus und Dilettantimsus. Geld war nämlich nur spärlich vorhanden, sodass die Moderatoren (auch VJs genannt) vor ziemlich billigen Pappkulissen herumturnen und ihre Sendungen größtenteils am seidenen Faden der Improvisation abwickeln mussten. DIes taten sie jedoch mit einer an Hyperaktivität grenzenden Begeisterung, die sich auch auf das jugendliche Publikum übertrug. Die Moderatoren der Neunziger, allesamt um die 20 Jahre alt, waren nicht nur reine Clipansagemaschinen, sondern auch Identifikationsfiguren für eine ganze Generation von fernsehschauenden Heranwachsenden. </div>
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<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/mqzz83gzAU8?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>
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Nicht vergessen: Wir befinden uns hier noch in der guten alten Zeit. Internet wurde pro Minute abgerechnet und Handys waren so groß (und unpraktisch) wie Telefonzellen. Dennoch wurde Interaktivität bei VIVA groß geschrieben. Viele Shows drehten sich darum, dass Zuschauer beim Sender anriefen, sich Clips wünschen durften oder bei Spielen mitwirken konnten. Besonders das sinnig betitelte "Interaktiv" war diesbezüglich das Flaggschiff. Bei dieser Sendung wurden Stars greifbar, indem sie auf dem quietschbunten Sofa dümmliche Fragen der mindestens koffeinisierten Moderatoren beantworteten und dem gruselig gekleideten und aknegeplagten Teeniepublikum im Studio sogar noch ein Ständchen gaben. Bisweilen nutzten Prominente die Show auch für ganz und gar boshaften Schabernack. So trat Hape Kerkeling als finnischer Rocker "R.I.P. Uli" auf und brachte mit seiner Kooperationsunlust die ziemlich überforderte Moderatorin Milka (ja, die hieß wirklich so!) zur Verzweiflung.</div>
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<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/BWYHfjMIY8w?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>
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VIVA fungierte für viele heute noch bekannte Mediengrößen als Startrampe, so machten unter anderem Heike Makatsch, Stefan Raab oder Matthias Opdenhövel ihre ersten tapsigen Schritte im Lichte der TV-Kameras der Videoverwertungsanstalt. Auch mediale Unsäglichkeiten wie Oliver Pocher oder Gülcan Kamps durften ihr eher überschaubares Talent bei VIVA der Öffentlichkeit präsentieren. Während meiner VIVA-Zeit (1995 - 1999) lief der Sender eigentlich fast jeden Tag nebenbei, bzw. wurde angezappt, wenn woanders gerade Werbung lief. Meine absolute Lieblingssendung jener Tage war das von Tobias (Tobi) Schlegl moderierte "kEwL". Diese Sendung kann am ehesten mit dem Wort "Anarchie" beschrieben werden. Angelehnt an die immens erfolgreichen Formate des Stefan Raab drehte sich bei "kEwL" alles um den fröhlich dahinbrabbelnden Moderator, der sich fast nach Belieben austoben durfte. </div>
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<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/uCbFEO2CQb8?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>
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Neben den üblichen Videoclips bestach Schlegls Show vor allem durch eingestreute Comedy-Filmchen, die den Jungspund in allerlei verfänglichen Situationen zeigten, bzw. parodistisch angelegt waren. Der behaarte und urkölsche Sidekick Schlegls in diesen Filmen war der "Minipli Man", ein Zeitgenosse, der ungefähr den selben Sex-Appeal wie eine durchschnittlich attraktive Mettwurst verströmte. Der "Minipli Man" begegnete den infantilen Späßen seines Counterparts mit rheinischem Gleichmut, woraus nicht selten herrlich absurde Situationskomik entstand. Unvergessen ist zum Beispiel "Müchü Mün", eine ganz und gar schauderhafte Neuvertonung obskurer türkischer Actionstreifen aus grauer Vorzeit:</div>
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<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/cNJrFqMgMIU?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>
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Mitte bis Ende der Neunziger war VIVA derart erfolgreich, dass sich die Betreiber sogar den Luxus erlauben konnten, einen weiteren Kanal an den Start zu bringen: VIVA ZWEI widmete sich der alternativen Musik, und errang binnen kürzester Zeit Kultstatus bei Fans schräger Klänge. Die Person, die VIVA ZWEI verkörperte wie keine andere war Charlotte Roche, deren radikal verdrehte Interpretation des Girlie-Prinzips perfekt in Zeit und Glotze passte. Profitabel war das "andere" VIVA sicherlich nicht, es zeugt jedoch von gewissem Mut, in einer Ära, in der die alternative Musik in Ziellosigkeit und Epigonentum badete, einen solchen Sender zu lancieren. Und natürlich gab es auch echte musikalische Perlen zu entdecken, wofür ich und sicherlich viele meiner Altersgenossen Roche, Kavka, Clein (Gott hab ihn selig...) und Kollegen sehr dankbar sind.</div>
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<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/BWOKtktYfP0?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>
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Mit VIVA ging es spätestens nach der Jahrtausendwende steil bergab. Der Siegeszug des Internets bedeutete auch eine existenzielle Krise für das Musikfernsehen. Plötzlich musste man nicht mehr Stunden vor dem TV verbringen, um "sein" Video zu sehen. Auch die meisten Moderatoren der Anfangstage hatten dem Sender den Rücken gekehrt und sich auf mehr oder minder erfolgreiche Karrierewege begeben. Einzig der unverwüstliche Mola Adebisi blieb dem Sender bis 2004 erhalten. Auch VIVA ZWEI wurde bereits 2002 zur Klingeltonhölle VIVA plus umstrukturiert. Der letzte Unterhaltungsfaktor, der durch VIVA populär wurde, war der heute omnipräsente Klaas Heufer-Umlauf, der zwischen 2004 und 2009 bei dem Kölner Sender arbeitete. Der Charme der Anfangstage war da aber schon längst verflogen. </div>
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Heute existiert VIVA tatsächlich immer noch, auch wenn es inzwischen dem amerikanischen Medienkonzern Viacom gehört und nur noch äußerst selten Musikvideos ausstrahlt. Wer heute bei VIVA landet, wird meistens von Cartoonserien begrüßt. Sic transit gloria schundi. </div>
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<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/22F4Fi0Jejg?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>
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DING DONG, ZWOBOT IST TOT.</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-893886396246979922014-08-29T14:46:00.000+02:002014-08-29T14:46:00.337+02:00100 Songs (60 - 51)<div style="text-align: justify;">
Nach einer derart langen Phase der Inaktivität stellt dieser Artikel quasi einen Neustart des Blogs dar. Immerhin habe ich jetzt eine fertiggestellte Abschlussarbeit vorzuweisen und einige erholsame Urlaubswochen hinter mir. Dass der Anhörer sich nicht ins Nirwana verabschiedet, verspreche ich hiermit. Dass nun auch wieder regelmäßig neue Texte erscheinen werden ebenso. </div>
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<b>60 Soundgarden - Jesus christ pose </b><br />
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<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/14r7y6rM6zA?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>
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Wenn es einen Song gibt, der Psychosen auslösen kann, dann "Jesus christ pose", vor allem in Verbindung mit dem epilepsiefördernden Video. In knapp sechs Minuten brennen Soundgarden ein Feuerwerk aus kreischenden Gitarren und unbarmherzig voranpreschenden Riffs ab, während Chris Cornell zeigt, weshalb an ihm ein begnadeter Hard-Rock-Sänger verloren gegangen ist. Ist das jetzt dieser sagenumwobene Grunge? Quatsch. Das ist irrer Eierkneif-Metal für Patienten der Geschlossenen. Während Cobain einige Jahre später im Video zu "Heart-shaped box" einen ausgemergelten Bartträger ans Kreuz nageln ließ, muss bei den Klanggärtnern eine schöne Frau die titelgebende Körperhaltung einnehmen. Video und Song spielen mit ästhetischen Konventionen des Genres - und brechen sie konsequent. Der Machismo der ausklingenden Achtziger wird im wahrsten Sinne des Bildes in die Wüste geschickt. Zeitgenössischerweise natürlich in Falschfarben.</div>
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<b>59 Bright Eyes - I believe in symmetry</b><br />
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<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/xhhyXdhhnY4?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>
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"Some plans were made and rice was thrown / A house was built, a baby born / How time can move both fast and slow / Amazes me". Conor Oberst braucht gerade einmal dreieinhalb Zeilen, um jenes Gefühl der staunenden Ohnmacht, die mit dem sogenannten "Erwachsenwerden" und Sich-Binden ins Leben vieler Menschen dringt, einzufangen. Doch Oberst verweigert sich in den folgenden Strophen jeder Unmissverständlichkeit. Er erzählt vom Umherirren und dem Wunsch nach Beständigkeit. Auch wenn das erstens unmöglich und zweitens falsch ist. Was bleibt, ist das Sehnen. Das Suchen. Nach exakt drei Minuten und vierzig Sekunden öffnen sich schließlich alle Schleusen. So schön, so kurz, so wunderschön, so verdammt kurz. Wie das Leben, so der Song. </div>
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<b>58 Dover - The weak hour of the rooster</b><br />
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<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/5VT1dFE5Pg0?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>
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Gibt es so etwas wie euphorische Melancholie? Der Refrain von "The weak hour of the rooster", einem Song der spanischen Pop-Punker Dover, vereint jene eigentlich nicht zueinanderpassenden Gefühle mit seelenerschütternder Leichtigkeit. Die zarte Stimme von Cristina Llanos muss ziemlich kämpfen, um sich im Lärm der bratzenden Gitarren und gewirbelten Trommeln Gehör zu verschaffen. Mit Bravour meistert sie diese Aufgabe und singt eine Melodie, die düstere Mienen aufhellt und vielleicht sogar ein bisschen Leben rettet. "The weak hour..." ist ein Lied, das sich gut in jedem Erste-Hilfe-Koffer machen würde. </div>
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<b>57 Pearl Jam - Thin air</b><br />
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<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/IokLERwh5o8?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>
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Irgendwann waren Pearl Jam nicht mehr cool. Für die meisten Hörer war dieser Punkt bereits mit dem verschrobenen "Vitalogy" erreicht. Für mich sollte es bis "Riot act" dauern. Dass das in Gänze eher schwer verdauliche 2000er-Album "Binaural" noch Liebe hervorrief, lag primär an "Thin air". Einem von Gitarrist Stone Gossard komponierten Song, der entspanntes Lagerfeuer-Geschrammel mit einer der eindringlichsten Gesangsleistungen Eddie Vedders kombiniert. Simpel kann man das finden, vielleicht sogar ein bisschen banal. Aber die augenscheinliche Banalität, die in Wirklichkeit lebenserfahrene Tiefenentspannung ist, ist mir um einiges lieber als die emotional erhitzte Teenagermucke der "Ten"-Ära. "Alive" und "Jeremy" mögen langsam verblassen, "Thin air" wird mit dem Alter immer besser.</div>
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<b>56 Ideal - Erschießen</b><br />
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Bumm-Schepper-Schepper. Auftritt des Vibraphons. Schepper-Schepper-Klimper. "Komm wir lassen uns erschießen, zwei Kugeln mitten ins Gehirn." Ist das wirklich Annette Humpe? Jene Dame, die später die Prinzen und Ich & Ich verbrechen sollte? Aber sicher doch. Ideal waren nicht immer gut, vor allem die politisch allzu eindeutige Spätphase der Band macht ziemlich betroffen. "Erschießen" ist jedoch noch uneingeschränkt großartig. Bumm-Schepper-Schepper macht die Band, und Humpe keift ihren Text wie eine angeschossene Katze. Besser kann man kaum über den allesverzehrenden Stumpfsinn des bürgerlichen Alltags herziehen. Peng-Schepper-Schepper.</div>
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<b>55 Placebo - pure morning</b><br />
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Mal ehrlich: Brian Molko ist ein ziemlicher Langweiler. Seit über fünfzehn Jahren nölt er seine aus maximal fünf Tönen bestehenden Nicht-Melodien. Entwicklung? Fehlanzeige. Dass seine Band mittlerweile ziemlich unwichtig ist, hat sicherlich auch mit der stilistischen Unbeweglichkeit ihres Frontmannes zu tun. Zudem haben Placebo die Ausfahrt zum Stadionrock verpasst, sodass sie nun ein stilles Dasein als mittelmäßig vor sich hin musizierende Band für Gestrige fristen. Auf "Without you I'm nothing" war die Welt noch jünger, und Molko tatsächlich noch androgyn. Dem das Album eröffnende "Pure morning" hört man zwar inzwischen sein Alter an, für schwelgerisch-verpeilte Morgenspaziergänge nach durchzechten Nächten reichts aber allemal. "A friend in need's a friend indeed / A friend with weed is better". In diesem Sinne.</div>
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<b>54 Led Zeppelin - When the levee breaks </b><br />
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Wie zur Hölle haben die das gemacht? Warum klingt dieser Song so zeitlos? Wenigstens die Geschichte mit dem im Treppenhaus aufgestellten Schlagzeug ist bekannt. Bonhams mächtiges Gepolter wurde nicht nur von gefühlt jedem Electro- und HipHop-Produzenten dieser Erde in irgendeiner Form verwurstet, sondern sorgt auch dafür, dass Pages und Jones' Bluesriffs ebenso lässig wie panzergleich dahinrollen. Plant singt währenddessen hoch und schrill, und irgendwie nimmt man ihm das auch vierzig Jahre später nicht übel. Ein gewaltiges Stück Musik.</div>
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<b>53 Elvis Presley - Fever</b><br />
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Elvis war ein formidabler Sänger. Vielseitig und voluminös war seine Stimme. Und nein, jetzt kommen keine Kalauer zum Erscheinungsbild des kränkelnden Las-Vegas-Showmans der Siebziger. Ähnlich wie im Falle Michael Jacksons gerät ob des ganzen Unfugs, der über die Person geschrieben wurde, viel zu oft in Vergessenheit, dass der Ruhm kein Zufallsprodukt war. Jackson war ein göttlicher Tänzer, Elvis eben in erster Linie ein formidabler Sänger. Das bis auf gezupfte Kontrabasstöne, Fingerschnipser und einige Schlagzeugakzente gänzlich nackt daherkommende "Fever" zeugt vom außerordentlichen Talent des Jünglings mit der Schmalzlocke. Unmöglich ist es, diesen Song jemals besser einzusingen. Die Phrasierungen, die Stimmfarbe...Elvis' Meisterschaft zeigt sich vor allem in der Lässigkeit, mit der er "Fever" ins Mikrophon meißelt. Unnachahmlich. Der King.</div>
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<b>52 The Beatles - Something</b><br />
(kein passables und langlebiges Video auffindbar)<br />
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Vielleicht ist "Something" mein liebstes Liebeslied auf dieser Welt. Vielleicht bin ich auch immer noch der irrigen Ansicht, dass Liebeslieder das Lieben ein wenig leidensärmer vonstatten gehen lassen. Vielleicht habe ich auch einfach nur keine Ahnung, wer weiß. Fest steht, dass "Something" zu George Harrisons besten Stücken gehört. Der zurückhaltende Beginn, die drängende Bridge, das verspielte Solo. Alles ist am richtigen Platz. Auch wenn Liebe vielleicht gar nicht möglich ist, ist "Something" ein Beweis dafür, dass die Menschen nicht ausschließlich idiotische Dinge tun. Danke, George. </div>
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<b>51 Peter Gabriel - I Grieve</b><br />
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<div style="text-align: justify;">
Trauer ist ein merkwürdiges Gefühl. Der Gedanke, einen geliebten Menschen verloren zu haben, vereint sich mit dem Nicht-Wahrhaben-Wollen, dem Erinnern, der aushöhlenden Gewissheit. "The news that truly shocks / is the empty empty page." Wenn der Stuhl plötzlich leer bleibt. Kleider vom Schrank in den Container gebracht werden müssen. Wenn auffällt, dass nicht alles Wichtige gesagt wurde. "They say life carries on". Irgendwann füllt sich die Leere, auch wenn sich alles anders anfühlt als zuvor. "Life carries on in the people I meet." Vom Werden und Vergehen und dem dazwischen verschütt gehen. Vom Weinen, Schlagen, Fäuste ballen. Irgendwann ein Lächeln. <br />
</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-63653627074856839722014-06-22T20:43:00.000+02:002014-06-22T20:43:27.868+02:00100 Songs (70 - 61)Eigentlich müsste ich ja an meiner Abschlussarbeit werkeln. Aber ihr wisst, wie das läuft.<br />
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<b>70 Red Hot Chili Peppers - Road trippin'</b></div>
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<br /></div>
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Ich habe lange überlegt, welchen Song der Peppers ich repräsentativ in meine Liste packen sollte. Neben offensichtlichen Kandidaten wie "Under the bridge" stand z.B. auch das rockige "Parallel universe" in der engeren Auswahl. Geschafft hat es letzten Endes "Road trippin'", ein simpler Akustiksong mit herrlichem Gitarren- und Bassspiel von Frusciante und Flea. Zudem ist "Road trippin'" eine der wenigen RHCP-Nummern, die textlich über das ermüdende Kiedis-Dreieck aus Esoterik, Sex und esoterischem Sex hinausgehen. Richtig greifbar wird die schlichte, aber schöne Grundaussage des Liedes übrigens durch den hervorragenden Videoclip, in welchem Kiedis, Flea und Frusciante gemeinsam ums Lagerfeuer sitzen und die Flammen anschmachten. Zeitlos!</div>
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<br /></div>
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<b>69 Prince - Sign 'o' the the times</b></div>
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(kein brauchbares Video auffindbar) <b><br /></b></div>
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Prince ist im Gegensatz zu seinem ewigen Widersacher Michael Jackson noch am Leben. Und anders als "Wacko Jacko" gelang es dem Funk-Genie aus Minnesota auch, halbwegs in Würde zu altern, wenngleich seine neuen Alben ziemlich mittelprächtige Angelegenheiten waren. Mitte der Achtziger war Prince teilweise sogar populärer als Jackson, was neben seinem extravaganten Auftreten tatsächlich auf seine hervorragende Musik zurückzuführen war. "Sign 'o" the times" ist der Titeltrack des gleichnamigen Doppelalbums, und basiert auf einem staubtrockenen Groove, der durch minimalistische Gitarrenlicks bewässert wird. Eine unglaublich zynische Nummer, der es hervorragend gelingt, den Zeitgeist der Reagan-Ära einzufangen. </div>
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<br /></div>
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<b>68 Pulp - Common people</b></div>
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<br /></div>
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"Common People" ist ein perfekter Song. Jede Zeile sitzt, jede der nach und nach hinzukommenden Spuren verstärkt den Strudel, in den Jarvis Cocker und Band geraten sind. Es geht bergab, und zwar schnell. Der Sänger berichtet von einer Begegnung mit einer Kunststudentin, die endlich einmal so leben möchte, wie es die "normalen Leute" tun, und sich hierzu Cocker als Versuchskaninchen auserkoren hat. Schnell wird klar, dass Wunsch und Wirklichkeit unvereinbar sind. Der Stumpfsinn, die Existenzangst, der trotzige Hedonismus jener Durchschnittsmenschen bleibt dem neugierigen Gör aus besserem Hause verschlossen. Cocker höhnt: "You'll never watch your life slide out of view / And dance and drink and screw / Because there's nothing else to do". Doch ist Jarvis Cocker als Popsänger nicht selbst ein Schnösel, der sich zum Sprachrohr der Vergessenen erklärt? Und: Macht er das überhaupt? Ist es nicht sogar so, dass Pulp uns Hörern hier einen riesengroßen Bären aufbinden? Wie auch immer man "Common people" interpretiert: Dass ein Song mit so eindeutigen Zeilen wie "Because you think that poor is cool" dennoch so offen angelegt ist, macht ihn zum Meisterwerk. Es gibt übrigens eine ganz und gar großartige Coverversion des Songs von William Shatner, die dem alten Grantler von Ben Folds auf den Leib arrangiert wurde.</div>
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<b><br /></b>
<b>67 John Frusciante - Remain</b></div>
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<br /></div>
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Frusciante als Solokünstler ist eine schwierige Sache. Da gibt es seine wirren Frühwerke, die zwar beeindruckende Dokumente eines Künstlers am Abgrund darstellen, aber nur extrem selten hörbar sind. Dann sind da noch seine Anfang des letzten Jahrzehnts im Rekordtempo veröffentlichten Alben, von denen keines wirklich schlecht, aber auch keines absolut herausragend ist. Darüber hinaus existiert noch sein "Spätwerk", in welchem er viel versucht, aber auch oft über das Ziel hinaus schießt. Und schließlich, ja schließlich ist da noch "To record only water for ten days". Jenes Low-Fi-Wunderwerk, das kurz nach der erfolgreichen Wiederherstellung Frusciantes aufgenommen worden war. Das Album ist sperrig, und soundtechnisch teilweise regelrecht anstrengend, es enthält jedoch auch einige der faszinierendsten Kompositionen aus Frusciantes Feder. Der Song "Remain" besteht aus zwei klar voneinander abgegrenzten Teilen: Dem unterkühlten und zurückhaltenden Anfang, und dem orgiastischen Finale, in welchem John wieder einmal mit nur wenigen Solo-Tönen mehr aussagt als John Petrucci auf einem ganzen Album. </div>
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<br /></div>
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<b>66 PJ Harvey - All and everyone</b></div>
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<br /></div>
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Bei "All and everyone" bekomme ich auch über zwei Jahre nach Erstkontakt immer noch Gänsehaut. Der Wechsel zwischen den elfenhaft hoch gesungenen Parts und der treibend-klagenden Bridge ist verdammt ausgefuchst. PJ Harvey hat sich ohnehin im Laufe ihrer mittlerweile über 20 Jahre währenden Karriere erstaunlich gewandelt. Aus der wütenden jungen Frau der "Rid of me"-Tage ist heute eine Songwriterin geworden, die von Album zu Album ihrem Sound neue Facetten hinzufügt und ein erstaunliches Gespür für die Zeit, in der wir leben, entwickelt hat. </div>
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<br /></div>
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<b>65 Snoop Dogg - Vapors</b></div>
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<br /></div>
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Heute ist Snoopy D-O-Double-G so etwas wie der Hofnarr des HipHop. Dauerbekifft (oder zumindest dauerbekifft wirkend) irrlichtert Calvin Broadus durch diverse TV- und Web-Formate, während er in regelmäßigen Abständen relativ verzichtbare neue Alben veröffentlicht. Lustig ist der Typ ohne Zweifel, und vielleicht verbirgt sich hinter der Sonnenbrille sogar ein weiser Schelm, der genau weiß, was er da tut. Hört man sich Snoops Alben der goldenen G-Funk-Era an, wirken sie wie Botschaften aus einem anderen Universum. Der Clown der Gegenwart war Mitte der Neunziger tatsächlich ein echter Styler, wobei er im Gegensatz zu anderen Gangster-Rappern schon damals viele Tracks mit einem Augenzwinkern versah. "Vapors" von Snoops Zweitling "Tha Doggfather" besitzt einen Beat, der derart cool ist, dass man mit ihm wahrscheinlich die globale Erwärmung stoppen könnte. Okay, das war jetzt ein übertriebener und unkreativer Vergleich. Zweiter Versuch: "Vapors" ist so laid back wie ein zurückgeklappter Sitz in einem Cadillac bei bestem Wetter. Ach, was solls: Ich liebe "Vapors"!</div>
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<br /></div>
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<b>64 Falco - Ganz Wien</b></div>
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<br /></div>
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Der Hölzel Hansi alias Falco hätte so etwas wie der österreichische Bowie werden können, wenn er denn den Mut gehabt hätte, den auf seinen ersten beiden Alben eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen. Stattdessen kamen "Rock me Amadeus" und "Jeanny", zwei formidable Hits, die jedoch im Vergleich zu Falcos Anfängen wie kindische Schlager klangen. Besonders auf seinem Debüt "Einzelhaft" spielte Falco meisterhaft mit den damals aktuellen Trends und Sounds der Popmusik, und verlieh ihnen jene unnachahmliche Note aus Arroganz und Schmäh, die ihn berühmt machen sollte. "Ganz Wien" ist eine relativ alte Nummer, die noch aus Falcos Drahdiwaberl-Zeiten stammt. Das Lied erzählt vom schönen Schein des Wach-Seins im damals ganzjährig schneebedeckten Wien. Dass der Rausch nicht von Dauer sein konnte, war allen Beteiligten sicherlich klar. Aber wen interessiert die Dauer, wenn ihm die Gegenwart gehört?</div>
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<br /></div>
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<b>63 Amplifier - Interstellar</b></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<br /></div>
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Gute Gitarrenriffs sind rar. Es ist aber auch verdammt schwierig, dem Sechssaiter nach über 50 Jahren Rockgeschichte noch irgendetwas zu entlocken, das nicht schon so oder so ähnlich zu hören gewesen war. Darüber hinaus befindet sich die Rockmusik ohnehin in einem Dornröschenschlaf, außerhalb der in engen musikalischen Korsetten operierenden Genremusik gibt es derzeit kaum noch Impulse, die den Schlaf beenden könnten. Die letzte spannendere konventionelle Rockband waren meiner Meinung nach Amplifier. Das britische Quartett, das lange Zeit als Trio unterwegs gewesen war, hauchte dem guten alten Space-Rock neues Leben ein, indem es sich auf das Wesentliche beschränkte: Dicke Riffs, verrückte Sounds, Songs in Überlänge. "Interstellar" stammt vom Amplifier-Mammutwerk "The Octopus", einem über zwei Stunden langen Bombast-Monstrum. Und "Interstellar" besitzt ein prägnantes Gitarrenriff. Clever synkopiert walzt es zehn Minuten lang vor sich hin, ehe in einem furiosen Schlussteil die Hütte eingerissen wird. Der Song endet mit einer tiefen Verbeugung vor den Erfindern des Genres. "And I know / That you set the control / For the heart of the sun". Aber über Pink Floyd wird noch an anderer Stelle zu sprechen sein.</div>
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<br /></div>
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<b>62 Deep Purple - Highway star</b></div>
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<br /></div>
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In der Schulzeit war ein Freund von mir fanatischer Deep-Purple-Fan. Er besaß jedes Album, konnte nahezu jeden Song auswendig und schreckte auch nicht davor zurück, am Morgen nach einer Party die noch leicht verkaterten Über-Nacht-Gebliebenen mit dem Debüt der britischen Hardrock-Pioniere zu beschallen. Zu den Favoriten meines Freundes gehörte natürlich auch das legendäre Japan-Livealbum, das auch die ultimative Version von "Highway star" enthält. Wie eine Dampflok brettert die Band von Riff zu Riff, um am Ende kommt Ritchie Blackmore fast nicht mehr hinterher. Ian Gillan singt unterdessen wie ein junger Gott, während Jon Lord seiner Orgel ebenso merkwürdige wie coole Geräusche entlockt. Für mich, der mit solcher Musik eigentlich wenig anfangen konnte, war "Highway star" schon immer so etwas wie die perfekte Ausnahme von der Regel. Hier greifen die einzelnen Zahnräder tatsächlich perfekt ineinander, kein Ton ist überflüssig. Und auch die Virtuosität der Beteiligten ist mehr als bloßes Mittel zum Zweck. </div>
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<br /></div>
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<b>61 Depeche Mode - The bottom line</b></div>
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<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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Mit diesem Song habe ich Singen gelernt. Ich erinnere mich noch gut, dass ich 2001, als ich gerade in meine erste Band eingestiegen war, täglich versuchte, meine damals noch ziemlich dünne Stimme zu trainieren. Gerade die tieferen Regionen bereiteten mir - der Stimmbruch war noch nicht lange her - noch große Probleme. Das Übungsmaterial meiner Wahl war damals "The bottom line" von Depeche Mode. Die Ballade, gesungen von Martin L. Gore, befindet sich auf dem 97er-Meisterwerk "Ultra" und zählt zu den unscheinbarsten Gore-Kompositionen, was jedoch nicht ihre Intimität und Intensität schmälert. "Like a cat dragged in from the rain / Who goes straight back out / To do it all over again / I'll be back for more." Geht es um Liebe? Um Sucht? Um Beides? Loslassen ist auf jeden Fall unmöglich. Der Song endet mit Schlussversen, die sich mir auf ewig eingebrannt haben: "The sun will shine / The bottom line / I follow you". Zehn Wörter, die so viel mehr sagen. </div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-29204203469693682322014-06-11T16:02:00.001+02:002014-06-11T16:02:18.091+02:00100 Songs (80 - 71)<div style="text-align: justify;">
Ist das heiß draußen! Selten bot es sich mehr an, den Tag am Schreibtisch zu verbringen. Vorhang auf für zehn weitere Lieblingslieder:<br /><b><br />80 Marlene Dietrich (u.a.) - Lili Marleen</b><br />"Lili Marleen" ist das mit Abstand älteste Stück, das es in meine Liste geschafft hat. Der Song hat eine ebenso wechselvolle wie faszinierende Geschichte hinter sich. Das Lied ist untrennbar mit dem zweiten Weltkrieg verbunden und wurde sowohl seitens deutscher Soldaten als auch von Militärs der Alliierten gehört und gesungen. Dass es sich bei "Lili Marleen" nicht um einen jener grauenhaften Propaganda-Schlager handelt, gilt es hervorzuheben. Melancholisch ist der Chanson, der u.a. von Marlene Dietrich, Greta Garbo und Anne Shelton gesungen wurde. Noch heute haftet der Komposition eine eigentümliche Zeitlosigkeit an. Leider.<br /><b><br />79 Tori Amos - Northern Lad</b><br />"Northern Lad" ist angesichts der umfangreichen Diskographie und der zahlreichen prominenteren Songs von Tori Amos sicherlich eine eher überraschende Wahl. Genauso gut hätten hier "Horses", "Winter" oder "Hotel" stehen können. Warum also "Northern Lad"? Die Ballade, die auf Toris letztem wirklich uneingeschränkt tollen Album "From the choirgirl hotel" enthalten war, ist sicher nicht der spektakulärste Song aus der Feder der rothaarigen Pianistin. Aber gerade die Einfachheit und Unmittelbarkeit macht "Northern Lad" zu einem echten Kleinod. Die wundervolle Gesangsmelodie tut ihr Übriges dazu.<br /><b><br />78 Oma Hans - Ideale Fadenkreuze</b><br />Mit Oma Hans verbinde ich ganz persönliche Erinnerungen. Zu meiner Schulzeit war die Band eine Art Geheimtipp im erweiterten Freundeskreis, und obwohl ich eigentlich ansonsten eher wenig mit deutschsprachigem Punkrock anfangen konnte, begleitete mich die Kapelle um das Multitalent Jens Rachut seitdem durchs Leben. Zudem handelt es sich bei der Musik von Oma Hans - übrigens einer der tollsten Bandnamen überhaupt - nicht um generischen Stumpfpunk, sondern um cleveren Krach, der auch bzgl. der Texte absolut einzigartig ist. Begleitmusik zum Biersaufen ist das auf jeden Fall nicht. Die Verweigerungshaltung, für die Rachut und so ziemliche alle Bands des Schiffen-Labels stehen, duldet keine Identifikation. Weder besoffen noch nüchtern.<br /><b><br />77 The Chemical Brothers - Asleep from day</b><br />Dieses Lied werden wohl nur wenige von euch kennen. Ein ruhiges, leicht trippiger Ausflug in die Tagträumerei, gesungen von der wundervollen Hope Sandoval. Die Chemical Brothers waren während ihrer Hochzeit weit mehr als nur schnöde Big-Beat-Afficionados - besonders ihre Alben "Surrender" und "Come with us" enthalten einige sehr packende Tracks. "Asleep from day" ist eines der ruhigsten Stücke des englischen Duos, gleichzeitig ist es aber auch ein Beweis dafür, dass auch mit simplen Mitteln eine extrem dichte Atmosphäre erzeugt werden kann. Brian Eno, dessen Werk in Sampleform gehuldigt wird, stand hier Pate.<br /><b><br />76 New Order - Blue monday</b><br />Das Eis ist dünn. "Blue monday" in einer Lieblingsliederliste zu haben, ist ungefähr so mutig wie Bayernfan zu sein. Aber ginge es mir um die bloße Darstellung meines musikalischen Horizonts und nutzlosen Faktenwissens, würden sich ohnehin ganz andere Lieder in dieser Liste tummeln. Hits sind daher nicht verboten - schon gar nicht, wenn sie, obwohl sie bereits 30 Jahre auf dem Buckel haben, noch immer fast staubfrei daherkommen. "Blue monday" ist tatsächlich eine Blaupause für ein ganzes Genre, nämlich das des Electropop. Selbst die elektronische Tanzmusik, die Ende der Achtziger die Welt erobern sollte, schielt hier bereits um die Ecke. Das Adjektiv "visionär" wird viel zu oft benutzt, hier ist es jedoch absolut angebracht.<br /><br /><b>75 Sport - Newton</b><br />Das Debüt der deutschen Noiserocker hieß seinerzeit "Aufstieg und Fall der Gruppe Sport". Ein sperriger, aber prophetischer Titel: Anfangs als Hoffnungsträger der deutschsprachigen Rockmusik gefeiert, verlor die Gruppe relativ schnell den Fokus und lieferte nach dem grandiosen Debüt nur noch Durchschnittskost ab. "Newton" war der Eröffnungstrack des Debütalbums, und gehört zweifellos zu den Besten seiner Zunft. Die Gitarren bratzen, das Schlagzeug donnert. Sonderlich filigran ist das natürlich nicht, aber für jemanden wie mich, der eine Schwäche für übergewichtige Gitarrenriffs hat, genau das Richtige.<br /><br /><b>74 Kanye West - Hold my liquor</b><br />Über diesen Song habe ich ja bereits in meiner Retrospektive zum Musikjahr 2013 geschrieben. Und meine Meinung bleibt bestehen: "Hold my liquor" ist ein Geniestreich. Von den sperrigen Strophen über den sphärischen Refrain bis hin zum atemberaubenden Schlusspart: Hier passt alles. Der Musiker Kanye West scheint im Gegensatz zur Person Kanye West ziemlich genau zu wissen, worauf es ankommt. Und auch wenn "Yeezus" in einigen Jahren als extrem typisches Album für seine Zeit gesehen werden wird, so war es doch die richtige Platte zur rechten Zeit. Besser als lauwarme Aufgüsse früherer Großtaten (hallo, Eminem!) war es auf jeden Fall.<br /><b><br />73 Mono - Moonlight</b><br />Mono sind keine besonders spannende Band. Eigentlich machen die Japaner seit einem Jahrzehnt immer das Gleiche. Und eigentlich ist das ganz schöner Kitsch. Besonders auf den jüngeren Veröffentlichungen übertrieben sie es mit den Geigen und dem Schönklang dann doch immens. "Moonlight" stammt aus den "mittleren" Jahren der Gruppe, und ist ein fast viertelstündiges Post-Rock-Crescendo. Im Mittelpunkt steht eine waidwunde Tremolo-Gitarre, die nach und nach unter einem Berg aus Lärm und Staub begraben wird. Kann man sicher nicht oft hören, ist in den richtigen Momenten aber besser als Sex.<br /><br /><b>72 Cursive - Art is hard</b><br />"Art is hard" ist ein typisches Anfang-20-Lied. Die jugendliche Unschuld hat sich verflüchtigt. Was bleibt, ist eine Form des Zynismus, mit der man erst einmal umgehen können muss. Die Welt ist kein Streichelzoo, und das Publikum, für das man sich Tag für Tag zum Affen macht, kommt meistens nur wegen jenes Liedes, das täglich im Radio läuft. Mit Arroganz hat das wenig zu tun, eher mit der Erkenntnis, dass mit dem Erwachsenwerden auch die Existenz der Anderen als Bedingung des eigenen Schaffens akzeptiert werden muss. Eine Performance, die man Tag für Tag wiederholt, ist für die Zaungäste ein einmaliges Event. Eine Diskrepanz, die manche mit "Professionalität" füllen. Andere machen einfach ein Lied darüber und zeigen dem Wiederholungszwang den Mittelfinger.</div>
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<b><br />71 The Beatles - Paperback writer</b><br />Da sind sie ja endlich! Diese Beatles. Schon eine gute Band, auch wenn die Stones wahrscheinlich die besseren Livemusiker waren. Bei der Auswahl der Beatles-Songs für diese Liste habe ich mich vor allem darauf konzentriert, jene Stücke auszuwählen, die in Sachen Innovationskraft herausragen. "Paperback writer" stellt so etwas wie den ersten Indie-Rock-Song der Musikgeschichte dar. Auf Basis einer deutlich fetteren Produktion errichten Lennon, McCartney und Harrison ihre zum Markenzeichen gewordenen Luftschlösser aus Harmoniegesang, während die Gitarre deutlich angezerrt eines der einprägsamsten Riffs der Sixties zum Besten geben darf. Die Definition eines Gute-Laune-Liedes.</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-48504016581688813472014-05-28T13:22:00.000+02:002014-05-28T13:22:57.241+02:00100 Songs (90 - 81)<div style="text-align: justify;">
<b>Kleine Vorabbemerkung</b>: Eigentlich würde ich gerne Videolinks zu den jeweiligen Songs posten, bei vielen Künstlern befinden sich jedoch keine "offiziellen" Videos auf Youtube. An sich wenig problematisch, im Hinblick auf die merklich härter gewordene Löschungspolitik von Google lasse ich in der nächsten Zeit etwas Vorsicht walten. Nicht nur, weil ich Ärger von meinem Blog fernhalten möchte, sondern v.a. weil viele Videos entweder sehr schnell wieder von Youtube entfernt werden, oder nur via Proxy abrufbar sind. Toll finde ich das nicht. </div>
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Wobei es mir als Blogger noch besser ergeht als Streamern und Contentproducern. Da werden teilweise Kanäle gesperrt, die ganz offiziell Videospiele testen. Der Grund: Viele Spiele enthalten lizensierte Musik, und die darf nicht von Dritten weiterveröffentlicht werden. So langsam wird es Zeit für ein Open-Source-Modell im Musikbereich. Aber genug gemeckert, jetzt gehts weiter mit Liedern, die die Welt braucht: </div>
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<b>90 Dio - Holy diver</b></div>
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Vom unverkennbaren Wabern des Intros über den epochalen Einstieg der Band bis hin zur unzerstörbaren ersten Zeile: So fangen Meilensteine an. "Holy diver" ist einer jener Songs, die man schon nach dem ersten Hören nie mehr aus dem Kopf bekommt. Dies liegt natürlich nicht nur an der schieren Eingängigkeit von Riff und Refrain, sondern vor allem an der Stimme Ronnie James Dios, die alle relevanten Merkmale des Hard Rock in sich vereint. Kraftvoll, rauh und mühelos thront Dios Organ über einem Lied, das seinen Schöpfer sehr lange überdauern wird. </div>
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<b>89 Giorgio Moroder - From here to eternity</b></div>
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Dass der Südtiroler mit dem fiesen Schnauzbart in den 80ern für so manche Schreckenstat verantwortlich zeichnete, ist bekannt. Dass er mehr oder weniger im Alleingang den Electro-Disco-Sound erfand, ebenso. Neben seinen Arbeiten mit Donna Summer ist besonders sein Debütalbum "From here to eternity" empfehlenswert, wenn man herausfinden möchte, wie der Discofunk der 70er elektrifiziert wurde. Der stylish daherhoppelnde Titelsong des Albums ist penetrant fröhlich, aber auch verflucht eingängig. Möge er in Ewigkeit schwofen.</div>
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<b>88 Suicide - Ghost rider</b></div>
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"Ghost rider motorcycle hero" singt der Mann, während rechts und links die Maschinen kaputtgehen. Ist das jetzt Kunst oder Nonsens? Oder gar beides? Ende der 70er war nur eines sicher: Suicide waren kontrovers. Legenden von Krawallen und Ausschreitungen bei Suicide-Konzerten bildeten sich rasch nach der Gründung des Duos, das mit seinem Debüt dem Punk einen neuen Anstrich verpasst hatte. Minimalistisch und unkonventionell gingen Alan Vega und Martin Rev zu Werke, als sie den Rock'n'Roll in seine Einzelteile zerlegten und ihn auf einen scheppernden Motorblock reduzierten. </div>
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<b>87 Phish - Guyute</b></div>
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Heiliger Strothotte, ist das irre. Phish, ihres Zeichens die liebenswertesten Frickler seit Robert Fripp, besingen in "Guyute" ein Schwein. Das Schwein dreht jedoch gründlich am Rad, sodass nach anfänglichem Wohlbefinden sich rasch der Wahnsinn im Sauenhirn breitmacht. Das Trio kombiniert chromatische Solo-Eskapaden mit frei zwischen den Taktarten springenden Breaks zu einer Sülze, die von der ersten bis zur letzten Sekunde wohlschmeckend ist. Das Lied eignet sich übrigens auch hervorragend zur Beschallung von Kindergeburtstagen. </div>
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<b>86 Bob Dylan - Just like a woman</b></div>
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Ich setze mich wohl in die Nesseln, wenn ich sage, dass ich den Bob eigentlich gar nicht leiden kann. Natürlich ist er eine Legende, und natürlich gibt es an seinen Verdiensten nichts zu rütteln. Meiner Meinung nach waren die Songs zu den größtenteils fantastischen Texten viel zu häufig aber banal. Dass es nun ausgerechnet ein Liebeslied mein Dylan-Favorit ist, sagt aber wenig aus. "Hurricane" mag ich beispielsweise ebenso gerne. Der Grund: Hier finden Musik und Text wirklich zusammen. </div>
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<b>85 Soap&Skin - Wonder</b></div>
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Puristen werden nun mindestens die Stirn runzeln. So ein neuer Song in einer Lieblingslieder-Liste? Muss da nicht erstmal Zeit vergehen, ehe ein Stück Heldenstatus für sich beanspruchen kann? Natürlich nicht - und wer etwas anderes behauptet, möge weiterhin den Rolling Stone lesen und seine Springsteen-Platten abstauben. "Wonder" von der österreichischen Sängerin und Pianistin Anja Plaschg, die unter dem Pseudonym Soap&Skin Platten veröffentlicht, ist ein trauriges kleines Lied über Verlust und Lebensnot. Nur ein paar Wischer auf den Tasten und ein zurückhaltender Chor genügen, um eine ganz besondere Gefühlsmelange aus Schmerz und Trotz einzufangen. </div>
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<b>84 Melissa auf der Maur. feat. Glenn Danzig - Father's grave</b></div>
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Glenn Danzig ist ein verdienstreicher Mann. Vor allem mit den Misfits sicherte er sich einen Platz im Herzen all jener, denen die Urform des Punk immer zu öde gewesen war. Als Solokünstler verbrachte er seine Zeit jedoch meistens im Schatten früherer Großtaten. Dass er (und seine Stimme) trotz fortgeschrittenen Alters nichts von ihrem Glanz eingebüßt haben, zeigt "Father's grave", ein mitreißendes Duett mit Melissa auf der Maur, die manche vielleicht noch von ihren Jobs bei Hole und den Smashing Pumpkins kennen. "Father's grave" beginnt folkig, entpuppt sich jedoch schnell als wahre Hymne, die leider nicht die Aufmerksamkeit erhalten hat, die sie eigentlich verdient gehabt hätte. </div>
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<b>83 Oceansize - Ornament / The last wrongs</b></div>
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Falls ihr mal nen schlechten Tag hinter euch haben solltet und auch das Wetter allen Hoffnungen auf gute Laune den Garaus gemacht hat, sei euch hiermit der Song "Ornament / The last wrongs" der britischen Post-Rock-Combo Oceansize ans Herz gelegt. Nach einigen balladesken Anfangsminuten explodiert der Track zu einer akustischen Supernova, die in Sachen Opulenz und Ohrwurmcharakter kaum Konkurrenz besitzt. Nein, das ist nicht übertrieben. </div>
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<b>82 Michael Jackson - Billie Jean</b></div>
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Dieses verdammte Bassriff. Da können die späteren Untaten Jackos noch so grauenhaft sein, allein für dieses Bassriff gebührt dem "King of pop" ein Platz in der ewigen Ruhmeshalle. Und dann der Groove: Unnachahmlich, furztrocken, virtuos. "Billie Jean" kommt der Perfektion gefährlich nahe. Eine Tatsache, an der sich Michael Jackson für den Rest seines Lebens verzweifelt abzuarbeiten hatte. Wer solche Höhen erreicht hat, kann nur tief fallen. </div>
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<b>81 Arcade Fire - Half light II (No celebration)</b></div>
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Eigentlich ging der ganze Arcade-Fire-Hype recht spurlos an mir vorüber. Während andernorts die Superlative wie wild herumflogen, fand ich die meisten Alben der Band zwar gelungen, aber eben nicht absolut herausragend. "Half light II (No celebration)" von "The suburbs" ist indessen einer der besten Songs der Gruppe. Auf Basis eines rastlos pluckernden Sechzehntelsynthies wird euphorisiert, dass die Schwarte kracht. Ein Stimmungsaufheller par excellence.</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-10142371089382591112014-05-21T12:24:00.000+02:002014-05-28T16:13:01.752+02:00100 Songs (100 - 91)<div style="text-align: justify;">
Die Sache mit meinen 100 Lieblingsalben geht derzeit ja leider nicht so wirklich voran. Irgendwann werden aber sicher noch die ausstehenden Artikel zu meinen liebsten Alben erscheinen. Bis dahin kann man sich die Zeit aber auch hervorragend mit anderen Listereien vertreiben. Wie einige von euch wissen, schreibe ich seit ungefähr einem halben Jahr auch für plattentests.de Rezensionen. Dort läuft gerade im Forum eine Aktion, in welcher die User ihre Lieblingslieder zusammentragen. Am Ende soll dann eine mehr oder weniger repräsentative Gesamtliste der Favoriten der plattentests-Leserschaft aus den Einzellisten kompiliert werden. Als alter Listenfreak mache ich da natürlich auch mit, und habe in den letzten Wochen versucht, die 100 Songs zu finden, die mir am meisten bedeuten. </div>
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Eine Rangfolge ist bei Songs noch weit schwieriger (und auch sinnloser) als bei Alben, da einzelne Lieder noch viel stärker von Stimmungen und Erinnerungen abhängen. In den nächsten Wochen werde ich euch daher die Tracks in handlichen Paketen von 10 Einzelstücken präsentieren, wobei das einzige Sortierungskriterium die persönliche Bedeutung darstellt. Große Romane werde ich nicht schreiben, ich werde mich lediglich auf einige knappe Sätze beschränken. Ihr findet die komplette Liste auf einer <a href="http://anhoerer.blogspot.de/p/100-songs.html">speziellen Unterseite</a>. </div>
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<b>100 RMB - Spring </b></div>
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Als Junge fuhr ich voll auf den hämmernden Technosound, der Mitte der 90er populär war, ab. Natürlich kannte ich nur die "Kommerzkacke", aber auch unter den zahllosen Stumpf-Tracks gab es einige Ausreißer, die man heute noch einigermaßen hören kann. "Spring" von RMB fasst in etwas mehr als drei Minuten die wichtigsten Bestandteile damaliger Pop-Hardcore-Tracks zusammen: Hohes Tempo, verzerrte Bassdrum, ein eingängiges Hauptmotiv, Gesangssamples und einen boxensprengenden Buildup, auf den der euphorische Höhepunkt des Stückes folgt. Funktionsmusik, die Spaß macht. </div>
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<b>99 Röyksopp - Alpha male</b></div>
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Auch gut 10 Jahre nach meinen ersten Kontakten mit der elektronischen Musik hatte sie wenig von ihrem Reiz auf mich eingebüßt. Zwar sind Röyksopp keine großen Innovatoren, Mitte des letzten Jahrzehnts befanden sich die Norweger allerdings in einer kreativen Hochzeit. "Alpha male" zitiert "Autobahn" von Kraftwerk und überträgt die Oktaven-Basslinien in einen glitzernden Disco-Kontext samt furiosem Finale. </div>
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<b>98 Trio - Herz ist Trumpf</b></div>
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Trio ist eine der besten Bands, die es jemals in Deutschland gab. Warum? Weil sie den urdeutschen Schlager dekonstruierten und verkindlichten, und so die ganze Perfidie der teutonischen Berieselungsmaschinerie offenlegten. "Herz ist Trumpf" mag weniger bekannt als das unzerstörbare "Da da da" sein, es ist mindestens ebenso primitiv genial wie der Überhit. Zudem stellt es eine der wichtigsten Fragen des Lebens: "Was dann, was dann?"</div>
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<b>97 Glados - Still alive</b></div>
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Moment mal, ein Song aus einem Videospiel? Ja, warum denn nicht? "Still alive" erklang im Abspann des fantastischen 3D-Puzzle-Spiels "Portal" der Firma Valve und rundete das ohnehin tolle Spielerlebnis mit einem einzigartigen Schlussakkord ab. Die verrückt gewordene KI Glados, die man im Spiel besiegt hat, singt zum Abschied ein Ständchen, das vor Selbstironie nur so trieft. "We do what we must, because we can / For the good of all of us, except the ones who are dead." Herrlich.</div>
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<b>96 Die Ärzte - Der Graf</b></div>
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Auf die Frage "Bela, Farin, Rod?" lautete meine Antwort stets "Bela". Zwar zeichnete Herr Urlaub für die größeren Gassenhauer verantwortlich, meine persönlichen Lieblingslieder des Berliner Trios waren aber stets vom Schlagzeu-g-e-r der Band. "Der Graf" stammt von dem immens erfolgreichen Album "13" (das mit "Ein Schwein namens Männer") und erzählte die traurige Geschichte des Grafen Dracula, der sich in der Moderne nicht mehr zurechtfindet und schließlich den Tod durch Sonnenbestrahlung sucht.Ja, damals starben Vampire noch in der Sonne. Nix mit Glitzern.</div>
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<b>95 The Horrors - Sea within a sea</b></div>
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Der Schlusstrack des tollen Albums "Primary Colours" vereint die wichtigsten Elemente der Musik der Horrors in umwerfender Weise: Viel Hall, mäandernde Synthies und manische Achtelgitarren finden zusammen und weisen den Weg von der Tristesse ins gleißende Licht eines neuen Tages. Bei der Sendung mit der Maus würde die nette Stimme jetzt sagen: "Das war...pathetisch!"</div>
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<b>94 The Libertines - What Katie did</b></div>
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Ach ja, die Libertines. Wohl eine der Bands, die meine Generation am nachhaltigsten geprägt hat. Anfang der 2000er-Jahre grassierte ja das große Garagenrock-Revival, in dessen Verlauf eine Vielzahl von Gitarrenbands populär wurde. The Libertines waren hierbei so etwas wie die zeitgenössische Drogenversion von The Clash. Ziemlich kaputt, aber auch ziemlich mitreißend. Dass es diese Band überhaupt auf zwei reguläre Alben gebracht hat, mutet aus heutiger Sicht wie ein Wunder an. </div>
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<b>93 Isis - Weight</b></div>
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Es muss um 2006 herum gewesen sein, als ich den Postrock für mich entdeckte. Damals las ich noch eifrig das Musikmagazin VISIONS, und wurde durch das auf einer Heft-CD enthaltene "Weight" auf die Postrock-, bzw. Postmetalband Isis aufmerksam. "Weight" ist ein genretypisches Crescendo, wobei besonders die leicht verstimmten Gitarren und die bombastische Snaredrum den Song aus dem Brei der "Lass mal immer das gleiche spielen und langsam lauter werden"-Stücke herausheben. Muss man laut hören. Sehr laut.</div>
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<b>92 Die Fantastischen Vier - Michi gegen die Gesellschaft</b></div>
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Wenn es einen HipHop-Track gibt, den ich auswendig runterbeten kann, dann "Michi gegen die Gesellschaft". Allein die ersten Zeilen haben sich für immer eingebrannt: "Iiiiich schneide eine Schneise durch die Scheiße / Entscheide auf der Reise wie ich heiße / Entgleise stelienweise, aber weise / Verweise hier im Kreis auf die Beweise". Und so weiter. Der Song handelt vom freizeitlichen Kiffen und den damit verbundenen Problemen des Herrn Beck mit der ausführenden Gewalt, welche schließlich zur Hinrichtung des Gesetzesbrechers führen. "Switch", bzzt bzzt bzzt.</div>
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<b>91 Elton John - Rocket man</b></div>
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Elton John war mal verdammt gut. Eine Tatsache, die man angesichts der eher nicht so prächtigen Werke seiner späteren Jahre häufig vergisst. Am Anfang seiner Karriere war der kleine große Engländer aber schlicht genial. Sowohl stimmlich als auch kompositorisch. "Rocket man" ist wohl mein Lieblingslied des mittlerweile zum Sir ernannten Songwriters. Ein meisterlicher Popsong mit einem Refrain für die Ewigkeit.</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-63659173957048581752014-05-07T11:57:00.002+02:002014-05-07T13:18:56.894+02:00Schnellcheck #4: Khan of Metal<div style="text-align: center;">
<b><span id="goog_1498069876"></span><span id="goog_1498069877"></span>The Horrors - Luminous (7/10)</b></div>
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<i>Post-Wave, Indie</i></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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Schon auf dem letzten Album "Skying" zeigten The Horrors erste Tendenzen zur Stagnation. Zwar waren die hymnischen, synthiegetriebenen Songs stets eingängig geraten, so richtig zwingend wie zu früheren Tagen agierten die Briten jedoch nicht mehr. Mit ihrem vierten Album "Luminous" machen sie da weiter, wo sie aufgehört haben, nämlich mit in Hall und Rausch gebadeten Wave-Gitarren, entrückten Gesangslinien und teils herrlich psychedelischen Abfahrten. Die Songs auf "Luminous" sind indessen wieder ein Stück weit kohärenter als auf dem Vorgänger, was das Album trotz seiner stellenweise etwas überbordenden Produktion zu einem Hörgenuss macht. </div>
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<b>HTRK - Psychic 9-5 club (7/10)</b></div>
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<i>Electronica </i></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiGs00zFQrT567SYesSfrXyNDhZ5rwIDDIiYhnHIw1a8pe6Du0kCVwG8FIb8FHFjPTfUFLDHtmPWEbuC9CGj8qQZH9YKbHuMDEzqR2wCwqZDp3eJ6b1vVubE2FKL_-WiVqR5Wjf9cD70XM/s1600/GI-204_1500x300_540_540.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiGs00zFQrT567SYesSfrXyNDhZ5rwIDDIiYhnHIw1a8pe6Du0kCVwG8FIb8FHFjPTfUFLDHtmPWEbuC9CGj8qQZH9YKbHuMDEzqR2wCwqZDp3eJ6b1vVubE2FKL_-WiVqR5Wjf9cD70XM/s1600/GI-204_1500x300_540_540.jpg" height="200" width="200" /></a></div>
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HTRK (sprich: "Hate rock") ist ein amerikanisches Duo, das sich der minimalistischen elektronischen Musik verschrieben hat. Heißt: Karge Beats, atmosphärische Soundfragmente und verhuscht-gehauchter Nicht-Gesang. Sicherlich keine Platte, die zum Tanzen und Springen einlädt, sondern eher Musik für den Morgen nach dem Exzess. Dämmrig geht es zu, und Frohnaturen werden Jonnine Standish und Nigel Yang wohl nicht mehr werden. Ein Händchen für stimmungsvolle Miniaturen haben sie aber.</div>
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<b>Johnny Cash - Out among the stars (6/10)</b></div>
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<i>Country </i></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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"Out among the stars" ist ein Album, das Johnny Cash anfangs der der 80er-Jahre aufgenommen hat. Da seine damalige Plattenfirma sich aber wenig begeistert zeigte, verschwanden die Songs im Archiv. Cashs Sohn war es, der die Lieder ausbuddelte und ihnen einen modernen Anstrich verpasste, ohne dabei allzu verfälschend in den Sound einzugreifen. Wer also auf eine wirkliche Überraschung gehofft hat, dürfte doch ein wenig enttäuscht sein. Cashs Songwriting war zu jener Zeit in Formalismen erstarrt, neben den obligatorischen Country-Schunkelnummern befinden sich auch einige ziemlich seifige Trucker-Schnulzen auf "Out among the stars". So richtig schlecht ist das alte neue Cash-Album aber auch nicht, besonders das schwelgerische "She used to love me a lot" und das tolle, mit June Carter eingesungene Duett "Baby ride easy" mildern die Umstände.</div>
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<b>Kishi Bashi - Lighght (7/10)</b></div>
<div style="text-align: center;">
<i>Pop </i></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEizwo_cMXZCHggYyoG16S-_NyuyljbvU9YV8_FjsEQB2S0-Ci0z7j9vNUhIWrzmskgp04f5_AEIaQ7V-Zg5HavDJw-DMVmUaV7iVaIMz-Pke7P9iLIw-fFf11vWDzRAv03uOb9AGtqb0Cg/s1600/a2536486315_10.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEizwo_cMXZCHggYyoG16S-_NyuyljbvU9YV8_FjsEQB2S0-Ci0z7j9vNUhIWrzmskgp04f5_AEIaQ7V-Zg5HavDJw-DMVmUaV7iVaIMz-Pke7P9iLIw-fFf11vWDzRAv03uOb9AGtqb0Cg/s1600/a2536486315_10.jpg" height="200" width="200" /></a></div>
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Der Japaner Kaoru Ishibashi kann ziemlich gut Geige spielen. Da das Fiedeln in zweiter Reihe auf Dauer aber doch recht fad ist, versucht er sich schon seit einigen Jahren als Songwriter und Sänger. Dass die Violine im Zentrum seiner Lieder steht, ist zunächst wenig überraschend. Was der Herr aus den vier Saiten zaubert, allerdings schon. Ob mit Effekten beladen oder mit filigranem Pizzicato-Spiel - Ishibashi hat den Dreh raus. Verpackt sind seine virtuosen Kapriolen in beschwingten Popsongs, die immens von der wandlungsfähigen Stimme ihres Schöpfers profitieren. Eine Platte wie der Frühling: Wechselhaft, aber mit Aussicht auf Wärme, Sonne und Zufriedenheit.</div>
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<b>Tengger Calvalry - Ancient call (4/10)</b></div>
<div style="text-align: center;">
<i>Dschingis Metal </i></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjgSQGvS9Mo2DwFA6eiC43CPCXod-ZfXiJ0LyPdsvtvoH6l4JkmVquyAliOuRpDcWbfvdSOvqgRAdiMZTH6E2l8Ji7S9jpUvRJteOEufJXnlRPHWpPHMv1OrXrMg0KcG29ND8KIGQrBpb0/s1600/0002080178_10.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjgSQGvS9Mo2DwFA6eiC43CPCXod-ZfXiJ0LyPdsvtvoH6l4JkmVquyAliOuRpDcWbfvdSOvqgRAdiMZTH6E2l8Ji7S9jpUvRJteOEufJXnlRPHWpPHMv1OrXrMg0KcG29ND8KIGQrBpb0/s1600/0002080178_10.jpg" height="200" width="200" /></a></div>
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Und jetzt wirds so richtig merkwürdig. Metal kennt ihr ja sicher. China auch. Was passiert, wenn man traditionelle chinesische, bzw. teils mongolische Volksmusik mit Speedmetal kombiniert, könnt ihr euch allerdings wahrscheinlich weniger vorstellen. Verrückt klingt die Mischung aus dudeligem Nomadengejodel und galoppierenden Hochgeschwindigkeitsriffs allemal. Leider nutzt sich der Spaß nach anfänglicher Begeisterung recht schnell ab, da viele Songs letzten Endes eben doch nur genretypisches Geschredder sind. Dass die Band bis dato noch nicht den Titel "Khan of Metal" für sich beansprucht hat, muss ihr aber durchaus vorgeworfen werden. Frei wäre der Thron ja sicherlich.</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-77188310544636553182014-04-26T12:53:00.000+02:002014-04-26T12:53:31.027+02:00Ist das peinlich... (Part 2)<div style="text-align: justify;">
Meine Musiksammlung umfasst insgesamt ca. 2000 Alben, wobei ich ca. ein Drittel davon auf altmodischen Tonträgern besitze. Nachdem im ersten Teil dieser Selbstentblößung Dachbodenfunde und "echter" Trash das Thema waren, soll es heute um typische Fehlkäufe gehen. Wohl jeder hat schon einmal mit großen Erwartungen eine Platte erstanden, um dann zu Hause ernüchtert festzustellen, dass das irgendwie doch nicht so toll wie erhofft klingt. Andere CDs dieser Kategorie bestehen den "test of time" nicht und geraten nach anfänglicher Begeisterung rasch in Vergessenheit. Wegwerfen kommt natürlich trotzdem nicht in Frage, weswegen besagte Alben dann langsam dem Altenteil entgegenverstauben dürfen.</div>
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<b>Fatboy Slim - You've come a long way baby (1998)</b></div>
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1998 war Fatboy Slim DER heiße Scheiß. Egal ob in Videospielen, im Musikfernsehen oder im Kaufhaus: Der dicke dünne Junge mit seinen großen Beats war überall. Unvergessen sind Klassiker wie "Rockafella skank" oder "Praise you", welche eingängige Samples mit wuchtigen Drumpatterns und zeitgemäßen Stotter-Effekten kombinierten. Das Album zum Hype verkaufte sich richtig gut, auch wenn ein Großteil der darauf vertretenen Tracks nicht ganz mit den großen Singlehits Schritt halten konnte. Auch ich war der Versuchung erlegen, und hatte mir vom Taschengeld dieses Album abgeknapst. Stücke wie "Right here, right now" lösten anfangs echte Begeisterung in mir aus, es sollte jedoch nicht sehr lange dauern, ehe Ernüchterung eintrat. Die Musik des Fatboy Slim war - ganz ähnlich übrigens wie die von Moby - perfekt für kurze Jingles und Einspieler geeignet. Für eine Existenz als lebensbegleitende Beschallungsoption fehlte ihr jedoch die Tiefe.</div>
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<b>Sabrina Setlur - Die neue S-Klasse (1997)</b></div>
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Noch so eine aus heutiger Sicht kaum nachvollziehbare Jugendsünde. 1997 war das Jahr der Sabrina Setlur, welche sich aus nachvollziehbaren Gründen nicht mehr Schwester S nennen wollte, und mit Songs wie "Du liebst mich nicht" und "Freisein" die Charts eroberte. Produziert wurde die ganze Chose von niemand geringerem als Moses "Malaka" Pelham, dessen Label 3P seinerzeit als Nährboden für noch viel größere Übel fungierte. (Moses ist an Xavier schuld. Möge er dafür ewig in der Hölle schmoren.) Setlurs zweites Album klang genauso wie alle anderen Pelham-Power-Productions: Tiefe und voluminöse Bässe, schneidene Snaredrums, ein leicht molliger Teppich aus Streichern und anderem Georgel. Nun war Frau Setlur zwar sicherlich keine gänzlich talentfreie Rapperin, wirklich etwas zu sagen hatte sie jedoch nur selten. Der wohl stärkste Song auf "Die neue S-Klasse" war das düstere "Machsoweita", in welchem Setlur das Thema Gewalt gegen Frauen auf berührende Weise anging. Der Rest der Platte bot typische "Ich > du"-Kost, wobei man der Ex-Schwester das Gehabe nie so recht abkaufen konnte. </div>
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<b>Guildo Horn - Danke! (1998)</b></div>
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Okay, das hier hätte eigentlich besser in den ersten Teil dieser Serie gepasst. Wie die meisten Teenager war auch ich extrem empfänglich für Hypes und Modeerscheinungen, weshalb ich auch von der 1998 grassierenden Begeisterung für den "Meister" mit der nur zur Hälfte wallenden Haarpracht angesteckt worden war. Über Stefan Raabs Evergreen "Guildo hat euch lieb" muss ja nicht mehr so viel erzählt werden, dieses Lied ist auf immer und ewig Sinnbild für das letzte Röcheln der Ende der Neunziger vor sich hinsterbenden Spaßgesellschaft. Horn bot auf "Danke!" ein Potpourri aus neuarrangierten Schlagerklassikern und mehr oder minder erträglichen Eigenkompositionen, wobei die Gassenhauer in der Mehrheit waren. Und so sang er "Wunder gibt es immer wieder", "Aber bitte mit Sahne" und "Baby, du bist nicht alleine", und ich hörte mir das allen Ernstes mit Begeisterung an. Asche auf mein Haupt. Glücklicherweise erfolgte schon wenige Monate nach meiner Verirrung die große Bekehrung zur "richtigen" Musik durch "Songs of faith and devotion", aber diese Geschichte gehört hier nicht hin.</div>
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<b>HIM - Razorblade romance (1999)</b></div>
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Achtung, Kalauer: Wo eine Wille ist, ist auch ein Valo. Kellertür auf, Treppe runter, Lachschaden. Andere Herangehensweise, Promostyle: Die romantischen finnischen Goth-Rocker um den charismatischen Frontmann Ville Valo sind zurück. Im Gepäck haben sie nicht nur ihren Smash-Hit "Join me (in death)", sondern ein ganzes Album voller düsterer Herzensbrecher und treibender Rocksongs. Schwermetallische Gitarrenarbeit trifft auf Valos unverwechselbaren Bariton, Herz reimt sich auf Schmerz. HIM machen keine Gefangenen, denn sie sind hier, um die Welt im Sturm zu erobern. Zitat: "Ich glaub ich muss kotzen.", Zitat Ende. Ich weiß noch genau, warum ich mir "Razorblade romance" - das Album zum Smash-Hit - gekauft habe: Im VIVA-Videotext wurde das Album als das neue "Nevermind" gepriesen. Jung und doof wie ich war, glaubte ich das. Obwohl ich eigentlich "In utero" viel lieber als "Nevermind" mochte. Und obwohl ich doch "Join me" kannte, und hätte wissen müssen, dass die bei VIVA ganz schlimme Lüger waren. Hätte ich doch lieber Aquas "Aquarium" kaufen sollen. (was ich übrigens 2006 auf einem Flohmarkt getan habe...)</div>
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<b>Papa Roach - Infest (2001)</b></div>
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"Cut my life into pieces, this is my last resort!" Auftritt: Iron-Maiden-Riff, gefolgt von einem total emotionalen Rap von niemand anderem als Coby Dick, dem Peniswitz unter den Rocksängern. Als Teenager ist man ja emotional meist recht instabil unterwegs, was eine Erklärung für die große Popularität von aggressivem Genöle bei adoleszenten Menschen (v.a. bei Jungs) sein könnte. Die Welt ist böse, Schule ist doof und die Eltern sowieso, weil man am Wochenende nicht auf die Party gehen darf. Logische Trotzreaktion: Laute Musik, möglichst auf Englisch, damit sich zum Nicht-Einverstanden-Sein mit dem Leben ein Nicht-Verstehen der Texte gesellt. Texte sind ohnehin nur insofern wichtig, als dass sie möglichst pointiert mitteilen sollen, dass alles Mist ist. Womit wir wieder bei Papa Roach wären: "I can't go on living this way" schreit Coby Dick am Ende von "Last resort". Kann man mal machen. Ebenso einprägsam dann auch der Rest der Kakerlakenkacke: "Broken home", "Revenge", "Binge". Songtitel, die ausdrücken, wie wenig Dick und Kollegen eigentlich zu sagen hatten. Nur gut, dass ich sie damals nur teilweise verstanden habe.</div>
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<b>Marusha - Snow in july (2002)</b></div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjPIhWz3fLY_MK22XUh24gcWmR_99bJtUlyDqpY04C2DaUkdPmK6GPO00RQtoynIn-Wx2fJdbPKIqt9WUBoTsjRllbpaOcMscOMjf1qjCbQ2KGr9gdA9EqloogmU6ck7_kBFAuk0lN9dVk/s1600/R-150-243279-1305398341.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjPIhWz3fLY_MK22XUh24gcWmR_99bJtUlyDqpY04C2DaUkdPmK6GPO00RQtoynIn-Wx2fJdbPKIqt9WUBoTsjRllbpaOcMscOMjf1qjCbQ2KGr9gdA9EqloogmU6ck7_kBFAuk0lN9dVk/s1600/R-150-243279-1305398341.jpeg" height="169" width="200" /></a></div>
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Es muss einfach mal gesagt werden: Marusha ist eine tumbe Nuss. Beweismaterial geistert genügend im Netz herum. Ob es nun Interviews über Angela Merkel oder esoterische Monologe über das total spacige Leben in den Neunzigern sind: Marusha leidet an einer gefährlichen Hirnzellenunterversorgung. Berühmt geworden ist die Frau damals mit einer bumsfidelen Coverversion des unkaputtbaren "Somewhere over the rainbow". Und einige ihrer Tracks (allen voran "Deep" und "U R life") kann man sich sogar heute noch bei akutem Verlangen nach Nostalgie anhören. Warum ich allerdings "Snow in july", ein reichlich uninspiriertes Geseier über einem reichlich uninspirierten Beat, besitze, weiß ich beim besten Willen nicht. Vielleicht fand ich damals ja Marusha noch ernsthaft gut. Die Möglichkeit besteht - gab es doch einmal eine Phase, in der ich eine unerklärliche Schwäche für 90er-Techno und ähnliche Undinge hatte. Wobei Marusha sich zu gutem Techno so verhält wie Rindfleisch zu einem vegetarischen Quiche. </div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-85714090033984410562014-04-25T11:35:00.000+02:002014-04-25T11:35:48.846+02:00Ein bisschen Frieden, ein bisschen Werbung<div style="text-align: justify;">
Ich hatte ja schon länger vor, mich darum zu bemühen, die Leserschaft dieses kleinen Blogs ein wenig zu erweitern. Bisher setzt sie sich ja größtenteils aus Menschen zusammen, die ich auch im "echten" Leben kenne. Das soll und muss nicht so bleiben. Daher werde ich in den nächsten Wochen die Werbetrommel rühren und mein Blog auf verschiedenen Plattformen vorstellen. Die Seite hier bleibt selbstverständlich frei von irgendwelchen Werbebannern oder ähnlichem. </div>
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Beginnen wird die Anhörer-Marketingoffensive damit, dass ich das Blog in einschlägigen Verzeichnissen und Social-Media-Gruppen vorstellen werde. Eine dieser Seiten ist www.bloggerunited.de, welche seit ca. fünf Jahren Bloggern eine Plattform bietet, um sich der Welt zu präsentieren. Mit gut 2000 Likes auf facebook ist die Seite das, was man wohl als "klein, aber fein" bezeichnen könnte. </div>
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<br /></div>
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Neugierige hier entlang:</div>
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<a href="http://bloggerunited.de/" rel="nofollow">http://bloggerunited.de/</a></div>
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<a href="https://www.facebook.com/BloggerUnited">https://www.facebook.com/BloggerUnited</a></div>
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<a href="https://plus.google.com/+BloggerunitedDE/posts">https://plus.google.com/+BloggerunitedDE/posts</a></div>
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<a href="https://twitter.com/bloggerunited">https://twitter.com/bloggerunited</a></div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-5999098687023994562014-04-23T12:54:00.000+02:002014-04-23T12:54:48.184+02:00Lorelle Meets The Obsolete - Chambers (2014)<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg_tzKqDHVOw-v6rMoluT1h5lrE_gQ6YGTpS9ThZ8ym80yNIZ7IPy18ZcbbkbMMfTHZ-tOSBqzco7y0F3h7jY5A1j-PQmTecnoB5qs8WFu_UTJOePDTHh5q2gUH5A1eSjL3v1Bxyh8dBD4/s1600/lorelle.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg_tzKqDHVOw-v6rMoluT1h5lrE_gQ6YGTpS9ThZ8ym80yNIZ7IPy18ZcbbkbMMfTHZ-tOSBqzco7y0F3h7jY5A1j-PQmTecnoB5qs8WFu_UTJOePDTHh5q2gUH5A1eSjL3v1Bxyh8dBD4/s1600/lorelle.jpg" height="200" width="200" /> </a></div>
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<span style="font-size: x-large;">8/10</span> </div>
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Oh Krach, wie ich dich liebe. Schon als junger Spund war es die lärmige Seite der Macht, die meine Aufmerksamkeit erregt hatte. Auch wenn mein damaliger musikalischer Horizont nur knapp hinter "Scentless apprentice" endete, fand ich es höchst faszinierend, wie viel Wucht so ein wenig Geräusch doch mit sich bringen kann. Im Laufe der Jahre blieb ich - trotz diverser Geschmackserweiterungen - dem Rauschen erhalten. Sei es in eher rockiger Form, oder gar in pink und weiß. (Ja, ich mag experimentellen Ambient, der eher wie kaputte Plattenspieler klingt, aber dazu vielleicht ein andermal.) Irgendwann begab es sich dann auch, dass ich über My Bloody Valentines "Loveless" stolperte. Und ganz ehrlich: Am Anfang verstand ich nur Bahnhof. Irgendwie schon spekakulär, aber warum klang das nur so komisch? Viel zu viele Spuren, gepaart mit merkwürdig entrücktem Gesang. Zu viel für mein früheres Selbst. Dennoch gab ich mich nicht geschlagen, auch weil es aus allen Richtungen "Meisterwerk" schallte. Und irgendwann zündete das Album doch noch. Der schönste Krach der Welt hatte ein neues Opfer gefunden.</div>
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Was das alles mit Lorelle Meets The Obsolete zu tun hat? Nun, zunächst einmal agieren die beiden Mexikaner namens Lorena und Alberto in ähnlichen Gefilden wie My Bloody Valentine. Heißt: Treibende Basslinien, turmhoch aufgeschichtete Gitarrenwände, sphärisch-teilnahmsloser Gesang. Im Gegensatz zu den großen Vorbildern haben sie jedoch eine ganze Menge Dreck unter den Nägeln. Während Kevin Shields nur alle paar Jahrzehnte ein Album veröffentlichen kann, scheren sich Lorelle Meets The Obsolete wenig darum, wenn es an bestimmten Stellen noch gehörig im Gebälk knarrt. "Pattern music" nennen sie ihre Herangehensweise, und selten war eine Bezeichnung passender. Die Songs auf "Chambers", ihrem dritten Album, wirken zwar beim ersten Hören noch recht konventionell, jedoch folgen sie in Sachen Arrangement und Dynamik eher dem Track-Prinzip als dem althergebrachten Strophe-Refrain-Strophe-Schema. So fällt es überhaupt nicht auf, dass im Opener "What's holding you?" der Bass vier Minuten lang die selben zwei Töne spielt. Ebenso wenig stört, dass im Sixties-Stil scheppernden "The myth of the wise" das Schlagzeug klingt, als wäre Maureen Tucker aus dem Ruhestand zurückgekehrt. Werner würde sagen: Dengeldengeldengel, und ab dafür!</div>
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Die wirklichen Höhepunkte folgen erst in der Mitte des Albums. "Sealed scene" ist etwa ein Musterbeispiel für herrlich zügellosen Noiserock. Die Leadgitarre kreischt, das Schlagwerk scheppert. Dass man auch leise Lärm machen kann, zeigen Lorelle Meets The Obsolete in den beiden spukigen Schleichern "I can't feel the outside" (großartiger Titel!) und "Grieving". Vor allem letzterer Song weiß mit einer an Sigur Rós erinnernden Tremolofräse zu begeistern. Gevatter Krautrock stand sicherlich mehr als nur ein Mal Pate, als "Chambers" komponiert wurde, was u.a. das knarzig-knisternde "Music for dozens" beweist. Neben den monotonen, aber seinerzeit richtungweisenden Kapellen aus deutschen Landen dürften Lorena und Alberto jedoch auch große Fans des Halluzinogenen sein. Sowohl in substantieller als auch in musikalischer Hinsicht. Der Dachschaden, der sich nach längerem Abusus solcher chemischer Bespaßungen einstellen kann, wird dankend in Kauf genommen. Man muss die Welt auch mal mit den Ohren sehen dürfen.</div>
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"Chambers" ist im Februar 2014 bei Sonic Cathedral erschienen und wird in Deutschland von Al!ve vertrieben. Neugierige können die Band aber auch einfach per Bandcamp beschnuppern: <a href="http://obsoletelorelle.bandcamp.com/">http://obsoletelorelle.bandcamp.com/ </a></div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-65290198369788588002014-04-20T15:00:00.000+02:002014-04-23T12:55:11.612+02:00Ist das peinlich... (Part 1)<div style="text-align: justify;">
Wohl jeder, der Tonträger sammelt und in mehr oder weniger sinnvoller Sortierung in Regalen verstauben lässt, besitzt Platten, deren käuflichen Erwerb er oder sie nur unter Gewaltandrohung zugeben würde. Meist landen jene CDs oder LPs an einem abgelegenen Ort, nicht selten fristen sie ein einsames und düsteres Dasein in irgendeiner Kiste auf dem Dachboden oder im Keller. Während sich mit einer besonderen Pressung eines Klassikers durchaus Eindruck bei Geeks und dem Besitzer des maroden Second-Hand-Plattenladens des Vertrauens schinden lässt, entlocken solche Peinlichkeiten nicht einmal dem Hund ein Mitleidshecheln. Schämen sollte man sich dafür, und das wohl auch zurecht. Man hätte den Klangmüll ja auch wegwerfen können.</div>
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<br /></div>
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Hätte man. Hat man aber nicht. Und so schlummern die grausigen Schätze stumm und vergessen vor sich hin, bis...ja bis zum Tag der Inventur. Neulich war auch bei mir mal wieder Zeit für eine Generalentrümpelung meiner Besitztümer. Diese brachte mit sich, dass ich auf eine kleine Schachtel stieß. Der Inhalt dieses Behältnisses machte mich zunächst stutzig, dann ein bisschen betroffen, schlussendlich aber sehr zufrieden. Für das Phrasenschwein: Nur wer zu seinen Fehlern steht, kann aus ihnen lernen.</div>
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Was drin war? Das kann und will ich euch natürlich nicht vorenthalten:</div>
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<b>Mundstuhl - Dragan und Alder Weihnachtsmedley</b></div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjas0E_A8KcsD-NhoJbIJMgLNL_QZx5wpLPh09Fk9vDsyDYPLi-mgEJGubFs5hv0V7CLJiDJDT9cW7fRcNLgTIkPAdg-dXuNxm_WffSC7RW3KuXQX1q_Jetp3k7tkLC6OjSAqOuJppzgcc/s1600/mundkacke.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjas0E_A8KcsD-NhoJbIJMgLNL_QZx5wpLPh09Fk9vDsyDYPLi-mgEJGubFs5hv0V7CLJiDJDT9cW7fRcNLgTIkPAdg-dXuNxm_WffSC7RW3KuXQX1q_Jetp3k7tkLC6OjSAqOuJppzgcc/s1600/mundkacke.jpg" height="200" width="200" /></a></div>
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Ende der Neunziger erfreuten sich in Deutschland Komiker, die so taten, als besäßen sie einen Migrationshintergrund großer Popularität. Ihr erinnert euch sicher noch an Erkan und Stefan, jene Münchener Burschen, die mit viel Elan einen weiteren Sargnagel in den Sarkophag des deutschen Humors trieben. Das Duo Mundstuhl übertrug das Konzept der Bayern ins Hessisch-Kanakische, wobei ihnen gelang, noch ein wenig stumpfer und infantiler zu kalauern. Auf dem nur knapp oberhalb des Meeresspiegels liegenden Karrierehöhepunkt der beiden Witzfiguren veröffentlichten sie das "Dragan und Alder Weihnachtsmedley". Hierbei handelte es sich um Neuinterpretationen bekannter Weihnachtslieder im Stile echt krass-korrekter Typen. Lustig? Eingeschränkt.</div>
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Warum ich diese Maxi-CD besitze: Zwei Antworten: Ich war 14. Und auf dem Cover urinierten Strichmännchen an einen Weihnachtsbaum. Ich bereue.</div>
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<b>Dieter Hallervorden - Punker Maria</b></div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEikAXOF29LuN88n_fTqB9WEt-08aIgrS-UFfB0rcqHD4W1guHeK4Gofo_87O5v3zYmKLjyq2TgTpr8GA5AQ0svqY_xEVGFOVi4R-SmRPdzUi2iVDhJpjCORM9Da_-nvJ-d6pATE19U4rPY/s1600/dieter_hallervorden-punker_maria_s.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEikAXOF29LuN88n_fTqB9WEt-08aIgrS-UFfB0rcqHD4W1guHeK4Gofo_87O5v3zYmKLjyq2TgTpr8GA5AQ0svqY_xEVGFOVi4R-SmRPdzUi2iVDhJpjCORM9Da_-nvJ-d6pATE19U4rPY/s1600/dieter_hallervorden-punker_maria_s.jpg" height="200" width="198" /></a></div>
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Wer nun aber glaubt, dass früher alles viel witziger war in deutschen Landen, der möge nun eines Besseren belehrt werden. Dieter Hallervorden, der so etwas wie die institutionalisierte Verkörperung des Blödelhumors darstellt, bespaßte Anfang der Achtziger sein Publikum mit einer eher nicht so subtilen Verballhornung des Schlagerhits "Santa Maria". Zitat: "Punker Maria / Ich hab meine Nadel verloren / Nur ein leeres Loch in den Ohren / Und mein Darling schimpft mit mir so sehr". Das Liedchen an sich ist nicht viel mehr als ein kleiner Kalauer, über den man ein Mal schmunzeln kann. In Verbindung mit Bildmaterial gewinnt der Song jedoch ungemein an Profil und Entwürdigungsfaktor. Vor allem, wenn man die Publikumsreaktion im Saal betrachtet.</div>
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Warum ich diese Single besitze: Nennen wir es einen Dachbodenfund. Ich bereue nicht.</div>
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<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/lqvGUsGIFEU?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>
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<b>Lecker Fischbrät - Haut 'se wech!</b></div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiikxZUUgZ6p_Yd4vtHQssj2AwrUaQX-HvZ_4kM4i7xQ25sD5VO-nori4CKkQjOLiFTBcQUBpJLK32l0FK8sum98Dqr10gkhSOgO_xUZR7WRbIPQgFMGU1xWMRlACttegOQhULq1JI6wQY/s1600/Lecker-Fischbraet-feat-Bertis-Buben_Haut-se-wech.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiikxZUUgZ6p_Yd4vtHQssj2AwrUaQX-HvZ_4kM4i7xQ25sD5VO-nori4CKkQjOLiFTBcQUBpJLK32l0FK8sum98Dqr10gkhSOgO_xUZR7WRbIPQgFMGU1xWMRlACttegOQhULq1JI6wQY/s1600/Lecker-Fischbraet-feat-Bertis-Buben_Haut-se-wech.jpg" height="170" width="200" /></a></div>
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1994 feierte Stefan Raab seinen Durchbruch mit dem ins kollektive Gedächtnis übergegangenen "Bööörti Böörti Vogts". Vier Jahre später war der Terrier immer noch Bundestrainer, und auch wenn die deutsche Nationalmannschaft definitiv schon bessere Zeiten erlebt hatte, zählte sie zu den Mitfavoriten des WM-Turniers in Frankreich. Es lag also nahe, dass viele Künstler versuchen würden, einen WM-Hit unters Volk zu bringen. So auch Lecker Fischbrät, eine reichlich obskure Band aus Deutschlands Norden, die ihren Sinn für Humor der Topographie ihrer Heimatregion angepasst hatten. Die Musik: Crossover. Jene Totgeburt aus Rock und Rap, die vor allem in deutschen Landen viele Schrecknisse heraufbeschwor. Dass der Song kein Hit wurde, muss den Nicht-Käufern hoch angerechnet werden.</div>
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Warum ich diese Maxi-CD besitze: Ich erinnere mich gut, dass ich mit meinem besten Schulfreund im Müller-Markt stöbern war und wir auf diese CD gestoßen waren. Da wir sie beide haben wollten, kaufte ich sie ihm vor der Nase weg. Ja, das war gemein. Für alle Beteiligten.</div>
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<br /></div>
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<b>Diverse - Just the best: Volume 12</b></div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhIEBoojVkeB5ONmzcIGxeRs-cFWYRgmV8NbLGXespXoHStlkF655xtiQ01YoJAdT7K4ttvWWvR1OwdYMe9Qveg8tTj3sd9CpnYaKd-hGh2RmqjJlOdgb8FGco5E4fEMpJBkOgZlKqAAQQ/s1600/i218294_justtheb.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhIEBoojVkeB5ONmzcIGxeRs-cFWYRgmV8NbLGXespXoHStlkF655xtiQ01YoJAdT7K4ttvWWvR1OwdYMe9Qveg8tTj3sd9CpnYaKd-hGh2RmqjJlOdgb8FGco5E4fEMpJBkOgZlKqAAQQ/s1600/i218294_justtheb.jpg" height="200" width="200" /></a></div>
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Ein Pop-Sampler. Was macht der in dieser Liste? Die Antwort: Er ist der mit Abstand dümmste Kauf meines gesamten Lebens. Ich hatte nämlich die Compilation in erster Linie erworben, weil sich der Song "X-Ray (Follow me)" des Elektroprojektes Space Frog darauf befand. Die anderen 39 Songs waren mir mehr oder weniger egal, mir ging es einzig und allein um diesen einen Track. Weshalb ich nicht im Single-Regal gesucht habe, weiß ich bis heute nicht. Vielleicht war ich auch von dem potthässlichen Cover so in den Bann gezogen worden, dass mein Gehirn sich in den Betriebsurlaub verabschiedet hatte.</div>
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Warum ich diese Doppel-CD besitze: Jugendliche Blödheit?</div>
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<b>Whigfield - Was a time (Deluxe Edition)</b></div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhuGRm-9TR4pb5VyO8LIvXJUou3VAx_7i-ezJaPezpeP3sNBmEu_ypUC-btyXat-4YR2Iv5iB1Uc4s3ihModzouAqDwsPr5vQb9-lEgU1sulGiJ9B_02dMrNSobAp90WmgP0tto-0mk7IY/s1600/Whigfield-Was_A_Time-Frontal.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhuGRm-9TR4pb5VyO8LIvXJUou3VAx_7i-ezJaPezpeP3sNBmEu_ypUC-btyXat-4YR2Iv5iB1Uc4s3ihModzouAqDwsPr5vQb9-lEgU1sulGiJ9B_02dMrNSobAp90WmgP0tto-0mk7IY/s1600/Whigfield-Was_A_Time-Frontal.jpg" height="200" width="200" /></a></div>
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Nachdem die bisherigen Merkwürdigkeiten allesamt aus meiner Teeniezeit stammten, habe ich die nächste Katastrophe im Jahre 2005 gekauft. Da ich damals bereits stolze 20 Jahre alt war, kann ich es also nicht mehr ausschließlich auf die Dummheit der Jugend schieben. Für alle Spätgeborenen: Whigfield war jene junge Dame, die anno 1995 die Welt mit dem Lied "Saturday night" beglückt hatte. Ich möchte gar nicht wissen, wieviele Mädchen damals den Handtuchtanz vor dem Badezimmerspiegel imitierten. Dass die meisten Jungs das Video nicht wegen des eigentlichen Songs ansahen, dürfte ebenso klar sein. Nach dem Erfolg von "Saturday night" verschwand Whigfield ziemlich rasch wieder in der Versenkung, was sie (bzw. ihre Produzenten) nicht daran hinderte, in regelmäßigen Abständen weitere Alben auf den Markt zu würgen. "Was a time" war das fünfte Whigfield-Album, und es klang genauso klebrig und billig wie die davor. Der Clou an der von mir im Kaufrausch erworbenen Deluxe-Edition war, dass auf einer Bonus-DVD sämtliche Videos aus der überschaubaren Karriere der Dänin vertreten waren. Inklusive einer wirklich grauseligen Version von "Last christmas".</div>
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<br /></div>
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Warum ich diese CD besitze: Temporärer Reichtum macht blind. Und das geht bei mir schneller als bei anderen. </div>
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<br /></div>
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Zum Abschluss (und zur Strafe) gibts nun "Last christmas". Ohren zu und durch:</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/ukR45s2YDDE?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>
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Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-80311949634896290022014-03-11T17:35:00.001+01:002014-03-11T17:35:49.695+01:00Volkes StimmeIch ertappe mich immer wieder dabei, Kundenrezensionen zu neuen Alben auf amazon zu lesen. Weit weg vom Journalistensprech teilen die Menschen dort ihre Meinung zu CDs und Songs mit. Und selbst der größte Unfug bekommt mehrheitlich fünf Sterne - mit teils abenteuerlich anmutenden Begründungen. Aber lest selbst:<br />
<br />
Horst zu <b>Oonagh</b>, ganz entspannt:<br />
<blockquote class="tr_bq">
Eine wundervolle Entspannung bei dieser Musik ist gewährleistet, kann ich nur empfehlen. eine Stimme wie ein Märchenfilm,</blockquote>
musicplayer29 zu <b>Luxuslärm</b>, zwingend logisch argumentierend:<br />
<blockquote class="tr_bq">
Hier ist für jeden etwas dabei, es fällt wirklich nicht schwer sich in
die Songs hinein zu versetzen. Man fühlt sich angesprochen. Es ist
somit das Beste, was Deutschland im deutschen Rock/Pop - Bereich zu
bieten hat. </blockquote>
C. Funk zu <b>Xavier Naidoo</b>, sichtlich aufgewühlt:<br />
<blockquote class="tr_bq">
Was der Junge anpackt wird zu Gold!<br />Er fängt an zu singen und holt dich ab oder nimmt dich mit und, und....<br />Das ist Musik, die nicht nur den Muskeln, sondern auch den anderen Innereien gut tut! </blockquote>
Freizeitkünstler zu <b>Unheilig</b>, oder wie auch immer die Band heißt:<br />
<blockquote class="tr_bq">
ich bin ein großer Fan von Unheilung und liebe diese Musik, daher ist es für mich einfach toll, diese CD zu besitzen. </blockquote>
C. Benten ganz pragmatisch zu <b>Silbermond</b>:<br />
<blockquote class="tr_bq">
Der Artikel entspricht genau meinen Erwartungen. :)<br />Erfüllt voll und ganz seinen Zweck.<br />Würde ich bei erneutem Bedarf wieder bestellen. </blockquote>
F. Rummeleit zu <b>Helene Fischer</b>, im Metaphernfieber:<br />
<blockquote class="tr_bq">
Wer das neue Helene Fischer Album „Farbenspiel“ in die Schublade
Schlager stecken möchte, sollte den Boden extrem verstärken – denn die
Klangmalerei auf „Farbenspiel“ ist ein musikalisches Schwergewicht, das
die Grenzen des Schlagers sprengt. Von filigraner Zeichnung bis
spraydosenverschleißender Graffiti reicht das Spiel mit vielerlei
Klangfarben. </blockquote>
I. Möller hört <b>Adel Tawil</b>. Ganz großes Tennis:<br />
<blockquote class="tr_bq">
Die "Lieder" nutzen sich nicht etwa mit jedem
erneuten Hören ab, sondern entwickeln eine qualitative Eigendynamik der
besonderen Art. Adel Tawil hat ein Kind im Ohr und nicht nur die Kinder
haben Adel Tawil im Ohr! Und das zu Recht! Ein starker erster Solo
Aufschlag!
</blockquote>
L. Levens zu<b> Farid Bang</b>:<br />
<blockquote class="tr_bq">
Einfach geil wenn man farid hört :) Man sollte sich jedoch nicht von
seiner art des rappens beeinflussen lassen, denn er macht es gut. </blockquote>
und schließlich noch Stefan Hüls zu den <b>Sportfreunden Stiller </b>(Chapeau!):<br />
<blockquote class="tr_bq">
Dieses Album ist das derzeitige Highlight auf dem deutschsprachigen
Musikmarkt. Die Texte gewohnt provokant, zweideutig, zwielichtig, das
eigentlich Prägende dieses sympathischen Trios. Zwischen den Zeilen
entpuppt sich der eigentliche Sinn des Textes: Sexistisch und
Provokation pur. Das Image der Möchte-gern-Schwiegersöhne ist dennoch
real - weiter so. </blockquote>
<br />
Dem habe ich nichts hinzuzufügen.<br />
<br />
Anmerkung: Bei einigen Zitaten habe ich kleinere Tippfehler korrigiert. Ansonsten sind die Textausschnitte 1:1 übernommen.Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-47727375283543095372014-03-10T12:35:00.001+01:002014-03-10T13:45:02.928+01:00Schnellcheck #3: Ein leichtes Elbenschwert +1In den letzten Wochen habe ich sehr viel Musik hören müssen. Und auch wenn ich einige Perlen entdecken durfte, war der Großteil des Gehörten doch wieder nur grausamer Schrott. Wobei man zwischen Schrott, der gerne Musik wäre und Schrott, der sich keine Mühe gibt, irgendetwas außer Schrott zu sein, differenzieren muss. Beginnen wir mit Letzterem:<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj9Ittva9jMfFPi7evlj_fWqEqSl1dIfd7ueSyMyjkO5dFkbmI5nd4zURWlduBv047f6EhPxjvntJNer7Hs61RjAfZNvkti7NdC5ex3bkudEfh0n2BBu2tnqLT7tCozBGfudPIb_zF9jBg/s1600/onagh.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj9Ittva9jMfFPi7evlj_fWqEqSl1dIfd7ueSyMyjkO5dFkbmI5nd4zURWlduBv047f6EhPxjvntJNer7Hs61RjAfZNvkti7NdC5ex3bkudEfh0n2BBu2tnqLT7tCozBGfudPIb_zF9jBg/s1600/onagh.jpg" height="200" width="200" /></a></div>
<b>Oonagh - Oonagh (1/10)</b><br />
<i>Ethno Pop, Gothic Schlager</i><br />
<div style="text-align: justify;">
"Una" spricht man das total mystische Pseudonym des singenden Seifenoper-Restpostens Senta-Sofia Delliponti aus. Auf Deutsch und Elbisch (!) präsentiert die junge Dame schleimige Schlagersongs, die mit einer gehörigen Portion Ethno- und Gothic-Grütze verrührt worden sind. Liedtitel wie "Minne", "Hymne der Nacht" und "Falke flieg" dürften reichen, um euch eine Ahnung von dem Schrecken zu geben, den das findige Produzententeam hinter Delliponti ausgeheckt hat. Stellt euch einfach eine Mischung aus Helene Fischer und Nu Pagadi vor. Tonkagh ist das.</div>
<b><br /></b>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiyBy20PejcNl1FgUIQf72c9rwE0SIYRW_I0zldK2UIoCJpB2XYOacgUMNy8A9qSk3myeoCEToFd0T9ycUsNxwf7vdctIqhD44PpMXYoIUmX3UU2B3tjv3VWtuC54uUJJoHP49YqJ6W4dc/s1600/oldfield.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiyBy20PejcNl1FgUIQf72c9rwE0SIYRW_I0zldK2UIoCJpB2XYOacgUMNy8A9qSk3myeoCEToFd0T9ycUsNxwf7vdctIqhD44PpMXYoIUmX3UU2B3tjv3VWtuC54uUJJoHP49YqJ6W4dc/s1600/oldfield.jpg" height="200" width="200" /></a></div>
<b>Mike Oldfield - Man on the rocks (3/10)</b><br />
<i>AOR, Pop</i><br />
<div style="text-align: justify;">
Dass mich und Herrn Oldfield eine Art Hassliebe verbindet, habe ich ja bereits in epischer Breite in meiner Oldfield-Retrospektive erörtert. Und auch des Meisters neuestes Werk reiht sich nahtlos in die lange Folge mittelmäßiger bis grauenhafter Studioalben, die er seit 1985 auf den Markt geworfen hat, ein. "Man on the rocks" enthält Rocksongs, die genausogut von Chris Rea sein könnten. Eingesungen hat die harmlosen Schunkeleien Luke Spiller, während Mike sich ganz aufs Begleiten und unauffällig dahingniedeln konzentriert. Nur selten blitzt die alte Magie auf, der Großteil des Albums ist peinlich seichtes Geseier für Rentner mit PC.</div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiYtPV3xxHF_dUR2WUhKmZWr-bfrJTfzRORCBXWCOHj8tQvGfzzhl8nyyI0IE_OAp6tWsS2PgoyD_t6TvrWhBOmBb91Dja-kzQwlLiKxobKJaM0CV8WZrXEySXdYkfC83dy4QF3E6lCTNc/s1600/holofernes.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiYtPV3xxHF_dUR2WUhKmZWr-bfrJTfzRORCBXWCOHj8tQvGfzzhl8nyyI0IE_OAp6tWsS2PgoyD_t6TvrWhBOmBb91Dja-kzQwlLiKxobKJaM0CV8WZrXEySXdYkfC83dy4QF3E6lCTNc/s1600/holofernes.jpg" height="200" width="200" /></a></div>
<b>Judith Holofernes - Ein leichtes Schwert (5/10)</b><br />
<i>Indie Pop, Folk</i><br />
<div style="text-align: justify;">
Die Helden sind fürs Erste abgemeldet. Sängerin Holofernes möchte sich dennoch nicht gänzlich Kind und Kegel widmen, sodass sie uns nun mit ihrem ersten Soloalbum beglückt. Und es ist leider eine eher zwiespältige Angelegenheit geworden. Tolle Balladen ("Havarie") und verschmitzte Scherzlieder ("Opossum") kann sie immer noch. Bemühte Affektheischereien ("M.I.L.F.") und bildungsbürgerliche Schenkelklopfer ("John Irving") leider auch. Am stärksten war und ist ihr Songwriting, wenn sie die kleinen emotionalen Krisen und Katastrophen in charmante Worte kleidet. </div>
<b><br /></b>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgD71xXjWTtLbggdq1nrqp6P4S3tkNvyNruGbwCBvObrV6l0lCpUJR6UKTQUTFz9UgSo1VIHLtiNg9aDRpAL8l_6644n_B1u26LSLV6h2-tWNktwMQxzdBK3JvBsdJlaNZq5vDf825Q8Hk/s1600/darkplain+moon.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgD71xXjWTtLbggdq1nrqp6P4S3tkNvyNruGbwCBvObrV6l0lCpUJR6UKTQUTFz9UgSo1VIHLtiNg9aDRpAL8l_6644n_B1u26LSLV6h2-tWNktwMQxzdBK3JvBsdJlaNZq5vDf825Q8Hk/s1600/darkplain+moon.jpg" height="200" width="200" /></a></div>
<b>Darkplain - Moon (3/10)</b><br />
<i>Gothic Rock, Pop Metal </i><br />
<div style="text-align: justify;">
In grauer Vorzeit war ich einmal Sänger einer eher minder erfolgreichen Indierockband. Wie man es eben so macht, spielten wir regelmäßig auf sogenannten Newcomerfestivals. Diese Veranstaltungen sind meist eher trauriger Natur: Die alkoholisierte Dorfjugend ignoriert geflissentlich die übermotivierten Musiker auf der Bühne, wobei 90% aller Bands Coverversionen ihrer Lieblingsbands spielen - selbst wenn sie angeblich "Eigenkompositionen" vortragen. Was das alles mit Darkplain zu tun hat? Nun, eine Band wie Darkplain gab es auf JEDEM Festival. Fetzige Gitarren hier, ein wenig Gepose da, und in der Mitte die sogenannte Rockröhre, stimmlich präsent wie der Aktenvernichter im Sozialamt. Zu allem Überfluss haben die Bandmitglieder von Darkplain auch noch schwarze Klamotten an. Voll evil und romantisch und so.</div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEim1kH44z3wleqYBNSGq0Tnl7Gaa_LMXH43wlompCt50SHVqbINmTQeufzwKTiUlKViQslxYUgT2uon5naABcLDwAytLt9RZyg0RP07YxVei97hn2Oev39KukMOr96Jb2eDVRmXeZ89oFw/s1600/kat+by.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEim1kH44z3wleqYBNSGq0Tnl7Gaa_LMXH43wlompCt50SHVqbINmTQeufzwKTiUlKViQslxYUgT2uon5naABcLDwAytLt9RZyg0RP07YxVei97hn2Oev39KukMOr96Jb2eDVRmXeZ89oFw/s1600/kat+by.jpg" height="200" width="200" /></a></div>
<b>Katy B - Little Red (6/10)</b><br />
<i>Electro Pop, Dance</i><br />
<div style="text-align: justify;">
Nach dem ganzen Gebashe nun noch etwas Positives als Rausschmeißer. Die Engländerin Katy B macht tanzbare Popmusik mit einem angenehmen House- und Garage-Einschlag. Tiefsinnig oder gar mit einer längeren Halbwertszeit gesegnet sind ihre Nummern nicht, aber eine gewisse Sexyness und Eleganz kann man ihnen nicht absprechen. Gerade, wenn es so richtig in die Vollen geht ("5 AM", "I like you"), fährt einem durchaus die Tanzwut in die Extremitäten. Leider befinden sich auf dem Album ein paar Füller zu viel, was insgesamt aber wenig an der Erkenntnis rüttelt, dass Talent in großer Menge vorhanden ist.</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-15056512359771830222014-02-27T12:13:00.000+01:002014-12-23T14:40:30.774+01:00Pharrell Williams - G I R L (2014)<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-large;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh7EEWbB5cS96JjQZZT-0HqE_O4vueKH0iuOIO7QAyL0xsemvutRRMpINgx7A1MfuZCv65fIKAqTQTJ6ckzJgKmVHGripPs-b5I9O995pi_Odj7bx-aviAl0AdhQ5zKKQ1hsM3wyR0cpzA/s1600/GIRL.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh7EEWbB5cS96JjQZZT-0HqE_O4vueKH0iuOIO7QAyL0xsemvutRRMpINgx7A1MfuZCv65fIKAqTQTJ6ckzJgKmVHGripPs-b5I9O995pi_Odj7bx-aviAl0AdhQ5zKKQ1hsM3wyR0cpzA/s1600/GIRL.png" height="284" width="320" /> </a></span></div>
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<span style="font-size: x-large;">7/10 </span></div>
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Manche Menschen werden zu Popstars, weil sie neben einer erträglichen Stimme extrem gutes Aussehen in die Waagschale werfen können. Andere sehen aus wie ein Mettigel, haben dafür allerdings die Stimme eines Engels. Und wieder andere sind eigentlich ziemliche Durchschnittstypen, haben dafür aber ein unglaubliches Gespür für den Geschmack der Massen. Der Musiker, auf den diese Beschreibung in den zurückliegenden Jahren wohl am besten passt, ist Pharrell Williams. Ein Mann, der schon zu Beginn der letzten Dekade für alle möglichen Popsternchen Hitsingles produziert und mit seinem Sound maßgeblich die Popmusik der 00er-Jahre geprägt hat. ("Drop it like it's hot", "Beautiful", "I'm a slave 4 U", die Liste ist lang.)</div>
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Pharrells Ruhm beschränkte sich bis auf einige Ausnahmen jedoch meist auf seine Tätigkeit hinter den Reglern. Erst im letzten Jahr gelang dem Sänger Williams so etwas wie ein Comeback als Popidol: Das übermächtige "Get lucky", welches er für Daft Punk einsang und ein Feature in Robin Thickes kontroverser Hüpfnummer "Blurred lines" machten den ehemaligen N*E*R*D zur bestimmenden Figur bei Preisverleihungen und Jahresendabrechnungen jeglicher Art. Auch 2014 beginnt erfolgreich für den Musiker: Mit "Happy", einer mollig-funkigen Schunkelnummer hat er schon wieder einen Superhit. Es scheint, als würde da jemand einen Thron besteigen wollen.</div>
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Einen Thron? Aber sicher. Der König ist tot, der Prinz im Altersheim. Der Neffe Pharrell ist bereit, die Thronfolge anzutreten. Die Musik zur Krönungszeremonie hat er praktischerweise selbst komponiert und auf sein neuestes Album "G I R L" gepackt. "G I R L" ist - wie der Titel schon vermuten lässt - ähnlich tiefschürfend und problemorientiert wie "Saturday Night Fever", aber mal ehrlich: Wen interessierts? Es muss auch Tanzmusik geben, und wenn sie derart funky und furztrocken daherkommt wie bei Pharrell, dann darf es gerne auch monothematisch zugehen. Zudem hat Williams ja immer noch genug Zeit, sich in seinem Alterswerk an den Problemen dieser Welt abzuarbeiten. Jetzt ist keine Zeit für sowas, der Arsch muss bewegt werden, solange er noch bewegt werden kann.</div>
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"G I R L" kombiniert klassische Funk-Grooves mit souligen Streicherparts und einer unglaublichen Eingängigkeit. Musik zum Mitschnippen und Mitwippen. Soundtechnisch aufs Nötigste reduziert steht der Rhythmus im Mittelpunkt der Kompositionen. So puristisch klang Mainstreammusik schon lange nicht mehr. Gesanglich zeigt sich Williams deutlich gereift. Egal ob eunuchales Falsett oder an Marvin Gaye erinnerndes Croonertum - er kann es. Ebenso beherrscht derzeit kein Zweiter so meisterhaft die Verbindung aus eigentlich ziemlich unverkäuflichen Akkordfolgen und dennoch unwiderstehlichen Melodieführungen, was besonders die jazzigen Balladen gegen Ende des Albums zeigen. Zudem ist die Platte wunderbar produziert. Kein Kompressoren-Overkill, kein Soundmatsch.</div>
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Wer nun bei einem Blick auf einige der Features (Miley Cyrus, Justin Timberlake) skeptisch die Augenbrauen hebt, sei beruhigt: Beide fügen sich nahtlos in den lässigen Flow des Albums ein und sind bei weitem nicht so penetrant wie als Solokünstler. Gerade Uns-Miley hat ja eigentlich 'ne tolle Stimme, selbst mit Klamotten an. So ist ihr Auftritt in der bumpernden Beischlafklamotte "Come get it bae" weder störend noch übermäßig doof. Apropos doof: Hier verdient sich "Lost queen" eine besondere Erwähnung. Das Lied vereint einen Beat, der aus dem König der Löwen-Soundtrack stammen könnte, mit einer infantilen Melodie und einem stumpf auftrumpfenden Text zu einem absoluten Ohrwurm. Muss man gehört haben.</div>
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In Anbetracht des wie immer recht desolaten Zustandes der Massenmusik ist Pharrell so etwas wie der Zauberer im aus den Orkgetümmel ragenden Turm. Ein Mann, der um seine Qualitäten weiß und sein Potential endlich voll ausschöpft. Er macht Musik für den Augenblick, und vielleicht auch Musik zum Vergessen. Und das ist ein Kompliment.</div>
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"G I R L" erscheint am 3. März 2014 bei Sony Music.</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-60864126406446744182014-02-06T13:40:00.000+01:002014-02-06T13:40:05.600+01:00Top 100, 16: Pink Floyd - The dark side of the moon (1973)<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiZTZ8v62Eqob0jiTm3TgFPDchhq_YFMNoThsNBhsDLSsw5BlaOHMutizY8XU9DIUigtXDMv5NCsm32KQvkDBPuRlB27kWcP6_Qbhe1UFceMKyA08IGdSiBvbUQgfyRXjQx-9R49X-Bepk/s1600/220px-Dark_Side_of_the_Moon.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiZTZ8v62Eqob0jiTm3TgFPDchhq_YFMNoThsNBhsDLSsw5BlaOHMutizY8XU9DIUigtXDMv5NCsm32KQvkDBPuRlB27kWcP6_Qbhe1UFceMKyA08IGdSiBvbUQgfyRXjQx-9R49X-Bepk/s1600/220px-Dark_Side_of_the_Moon.png" height="200" width="200" /></a></div>
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So, jetzt haben wir den Salat. Jetzt ist der Moment gekommen, an dem ich tatsächlich etwas über "Dark side of the moon" schreiben muss. Als ob das angesichts der stets bemühten (hier bitte böse gemeinte Assoziationen mit Grundschulzeugnissen einfügen) Superlative, die Geschreibsel zu diesem Meisterwerk begleiten, wirklich noch sein müsste.</div>
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Die allererste Frage muss daher lauten: Ist es denn wirklich so gut wie sein Ruf? Oder hat sich da nicht vielmehr ein Gutfindungszwang in den Köpfen manifestiert? Es war ca. 1000 Wochen in den Charts. Es verkaufte sich schneller als sein Mondschatten. Sogar Omma kennt das ikonische Cover mit dem Prisma. Daher könnte ich es jetzt eigentlich schon sein lassen. Wirklich neue Erkenntnisse werde ich dem Textnirwana sicherlich nicht beimengen können. Einigen wir uns also fürs erste darauf, dass "Dark side of the moon" ein kleines bisschen zu wichtig genommen wird und gleichzeitig ein fantastisches Album ist.</div>
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Wer doch mehr wissen möchte, möge weiterlesen:</div>
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Das, was ich am innigsten an der Platte liebe, ist ihr Flow. Nach dem träumerischen Introsong "Breathe" geht es nahtlos in das rastlose "On the run" über. Von rechts nach links wabert der Moog vorbei, während das Hihat stoisch den Puls vorgibt. Normalerweise finde ich es wenig erbaulich, wenn Bands ihre Alben mit einer dahingehauchten Balladenskizze und minutenlangem Synthiegeblubber eröffnen. Hier funktioniert es jedoch ganz hervorragend - weil man weiß, dass das Vorgeplänkel nötig ist, um die darauf folgenden Songs ins rechte Licht zu rücken.</div>
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Das Gebimmel, das "Time" eröffnet, schreckt auf. Schluss mit Geschwurbel, die Uhr tickt. Schon wieder ein Intro, diesmal jedoch eines, das kein Weghören duldet. Die typische Pink Floyd-Gitarre badet im Echo, ehe urplötzlich die ganze Band einsteigt. Was folgt, ist der Rest des Albums.</div>
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Moment mal, was?</div>
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Ich habe lange überlegt, wie ich die Emotionen, die ich von "Time" bis "Eclipse" durchlebe, wenn ich das Album höre, beschreiben soll. Ich sehe den "Rest des Albums" als Einheit. Als einen einzigen, gigantischen Song, in dem Motive angedeutet, weitergedacht, wiederaufgenommen und kunstvoll vollendet werden. Ein Song, der während "The great gig in the sky" orgiastische Höhen erklimmt, um sich kurz darauf in dem zynisch-abgezockten Groove von "Money" zu suhlen.</div>
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Die finale Mini-Suite aus "Us and them", "Any colour you like", "Brain damage" und eben "Eclipse" bläst - die richtigen Werkzeuge vorausgesetzt - auch heute noch aus den Latschen. Nicht obwohl, sondern weil sie viel zu dick auftragen. Während jedoch andere "progressive" Bands jener Zeit sich völlig ins Abseits dudelten, behalten Pink Floyd den Fokus. Viele Spuren? Genehmigt. Alle Effekte dieser Welt auf der Gitarre? Gerne. Die Marmeladenseite muss aber oben bleiben. Immer.</div>
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Zudem ist es jener immer wieder aufblitzende Humor, der bei Laune hält. Besonders augenfällig ist hier natürlich "Brain damage" mit den herrlichen Zeilen: "The lunatic is on the grass / the lunatic is on the grass / Remembering games and daisy chains and laughs / Got to keep the loonies on the path." Spießbürgertum, Ichkrise und Weltraummelodie in einem Stück, </div>
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Der Rest vom Rest ist Glorie und Elysium. Zum Himmel damit!</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-10561720570022302452014-02-06T13:35:00.002+01:002014-05-07T13:37:52.188+02:00Schnellcheck #2: Kraut und quer<div style="text-align: justify;">
Da ich ja mittlerweile auch für www.plattentests.de schreibe, werde ich noch viel mehr mit neuer Musik beworfen, als es ohnehin schon der Fall war. Dass ich meine dort veröffentlichten Rezensionen nicht hier posten werde, ist eine Selbstverständlichkeit. Da ich aber nicht zu jeder gehörten Platte einen Artikel verfassen werde, bietet es sich an, in diesem Blog ein wenig über Musik zu sprechen, die meist speziell und nicht selten ziemlich verrückt ist. Diese Folge des Schnellchecks enthält daher einige Alben, die ich nicht uneingeschränkt empfehlen würde - einen gewissen Unterhaltungswert kann ich ihnen allerdings nicht absprechen.</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgWIjdEu7B16wHPFen_FoGbLQ0QaM9ZzZerypJFtHoUfb57FhNAljiZUbgcyKVgKrgG5-mB1fZnDmg6c2kRyvZ5skp-3qqi22yacUTvK9JD5qIeuPi7VJdrB4o4KM1DDf72JHRQGVt6s8w/s1600/bVajOn8.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgWIjdEu7B16wHPFen_FoGbLQ0QaM9ZzZerypJFtHoUfb57FhNAljiZUbgcyKVgKrgG5-mB1fZnDmg6c2kRyvZ5skp-3qqi22yacUTvK9JD5qIeuPi7VJdrB4o4KM1DDf72JHRQGVt6s8w/s1600/bVajOn8.jpg" height="200" width="200" /></a></div>
<b>Afroman - Marijuana music (2/10)</b><br />
<i>HipHop, Reggae, Kiffermusik</i><br />
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Vor vielen Jahren beglückte uns der Mann mit der fiesen Frise mit einem Lied, das schon jetzt ein Pflichtbestandteil jeder Trashsammlung der 00er-Jahre ist. Ja, ich meine "Because I got high", ein Lied, das so dumm ist wie diese Welt. Der Afroman hat seitdem weiterhin konstant Platten veröffentlicht, wobei deren Qualität eher im Urlaub war. Sein neues Werk "Marijuana music" setzt die Serie von Müllalben nahtlos fort. Hingeschluderte Beats, sich endlos wiederholende Strophen und Texte, die selbst HP Baxxter die Schamesröte ins Gesicht treiben würden. Braucht keiner.</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh7GCX84rygRFd-QBt9KKXoJoozHEqahLRbpX-vnCBft2NTjuCI2Go7TK5PxSVnqPnV1pxKHQTZz4LiW5ejOu3tfDl_yp9oNMJJi7UZsYnzjnkoM9EnZ_7wIWvXcv_YwaW3915LXy2jw90/s1600/ago062_mid_main.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh7GCX84rygRFd-QBt9KKXoJoozHEqahLRbpX-vnCBft2NTjuCI2Go7TK5PxSVnqPnV1pxKHQTZz4LiW5ejOu3tfDl_yp9oNMJJi7UZsYnzjnkoM9EnZ_7wIWvXcv_YwaW3915LXy2jw90/s1600/ago062_mid_main.jpg" height="200" width="200" /></a></div>
<b>Connect_Icut - Crows & kittiwakes wheel & come again (5/10)</b><br />
<i>Ambient, Minimalismus, Noise</i><br />
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Was für ein Titel! Wer ein Album so benennt, muss gut sein - zumindest dachte ich das, bevor ich die CD zum ersten Mal gehört hatte. "Crows..." enhält einige überlange Tracks, die größtenteils aus Fiepen, Surren und Rauschen bestehen. Nun bin ich an sich experimenteller Musik nicht abgeneigt, wenn jedoch überhaupt keine Ideen außer "Lass mal Geräusche machen" vorhanden sind, kann auch ich wenig mit der Musik anfangen. Wobei man Connect_Icut zugestehen muss, dass der Opener "Imperial alabaster" ziemlich geiler Scheiß ist. </div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgsB4JuNyQqwLBmZVcgaKUnWJsismGbp0i9hLyPOLM-1ZOogEstQbe_ZhreNi9vJKlvtGtdZXBHWBdV7H0R-jE9iWvPdfHQ_8cIJmDL3w83uk6rs1mo_3909Bm8jBg7AAHJMQN-tVekTfY/s1600/a0187830049_2.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgsB4JuNyQqwLBmZVcgaKUnWJsismGbp0i9hLyPOLM-1ZOogEstQbe_ZhreNi9vJKlvtGtdZXBHWBdV7H0R-jE9iWvPdfHQ_8cIJmDL3w83uk6rs1mo_3909Bm8jBg7AAHJMQN-tVekTfY/s1600/a0187830049_2.jpg" height="200" width="200" /></a></div>
<b>Postures - dto. (6/10)</b><br />
<i>Progressive Rock, Post Rock </i><br />
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Wenn ihr euch schon immer mal gefragt habt, wie The Mars Volta mit einer Sängerin klingen würden, kann ich euch diese Band nur wärmstens ans Herz legen. Postures orientieren sich so stark an ihren Vorbildern, dass viele Songs beinahe wie Coverversionen straighterer Mars Volta-Momente anmuten. Das ist zwar nicht sehr eigenständig, aber stellenweise doch überzeugend geraten. Vor allem die härteren Stücke ("Solipse") sind schön anzuhören. Leider ist die Musik auf Albumlänge aber doch ein wenig zu zahm geraten, als dass die Band wirklich die Nachfolge von Cedric und Omar antreten könnte.</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgTBLRam1c5wsgkBQ5GHKZKvlU2oZ54ShnnI75LW8FJrlcZRyJnzYsuqts2W-JFB6HgsNqDmQv2WBRwy8Tv439d6DEt-et0kWRhgnm-idJI-SMhiQ9h8epTSWkN74JLiv-e-9MXAe3X7X8/s1600/33901042-WAAKD.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgTBLRam1c5wsgkBQ5GHKZKvlU2oZ54ShnnI75LW8FJrlcZRyJnzYsuqts2W-JFB6HgsNqDmQv2WBRwy8Tv439d6DEt-et0kWRhgnm-idJI-SMhiQ9h8epTSWkN74JLiv-e-9MXAe3X7X8/s1600/33901042-WAAKD.jpg" height="200" width="193" /></a></div>
<b>Baskery - Little wild life (6/10)</b><br />
<i>Indiepop, Folk, Country </i><br />
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<div style="text-align: justify;">
Drei Schwestern machen Indiepop. Nein, ich spreche nicht von Haim, jener unsäglichen Dudelfamilie, die aus unersichtlichen Gründen von einem Großteil der Musikpresse zu den Retterinnen der leichten Muse erklärt wurde. Die drei Schwedinnen, die sich Baskery nennen, machen unaufdringliche und abwechslungsreiche Popmusik, die stark von Folk und Country beeinflusst ist. Ein bisschen seicht, aber sicher nicht unsympathisch. Gerade die Harmoniegesänge der Damen sind aller Ehren wert.</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhVGPI-DlQRuWX39epDL0MireprL0JVwVbRK8BQlExkzNT-g6B6JtBHHWoqRidnVr5jDC-fn0Gok8t0hXJjxJNPu6vwc4R5zwpBoyzqX-YlAID1obS-hCqJYARarhpcUVg6UqnAoQc0Q3Y/s1600/a0823747188_10.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhVGPI-DlQRuWX39epDL0MireprL0JVwVbRK8BQlExkzNT-g6B6JtBHHWoqRidnVr5jDC-fn0Gok8t0hXJjxJNPu6vwc4R5zwpBoyzqX-YlAID1obS-hCqJYARarhpcUVg6UqnAoQc0Q3Y/s1600/a0823747188_10.jpg" height="200" width="200" /></a></div>
<b>Peter Walker - Has anybody seen our freedoms? (4/10)</b><br />
<i>Singer-Songwriter </i><br />
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Stellt euch vor, ihr hieltet eine Gitarre in euren Händen. Diese Gitarre ist aber kein handelsübliches Exemplar, sondern beseelt und lebendig. Fast wie von selbst entfleuchen ihr Melodiefetzen und taktfernes Geschrammel. Nun stellt euch vor, ihr müsstet gleichzeitig in einem monotonen Sprechsingsang kryptische Texte in ein Mikrophon singsangsprechen. Songstrukturen? Macht die Klampfe. Zumindest glaubt sie das. Sehr komisch, würde Alfred J. Kwak wohl sagen. Ich sage: Hippiekacke.</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj8r6mRTlLQmSyJb4NHgTe1wVRD0lJBv2iKUYXmeOa8PvX2UiAa0IN2kecPWNeiJug1JLEX1Fp928XRrjTFhn4kEJ0cRjTPSqXbODH-oga9TGQmp9fQoc7AUcF4TulAnKUkK6IXmncmypg/s1600/Wanderlust.png" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj8r6mRTlLQmSyJb4NHgTe1wVRD0lJBv2iKUYXmeOa8PvX2UiAa0IN2kecPWNeiJug1JLEX1Fp928XRrjTFhn4kEJ0cRjTPSqXbODH-oga9TGQmp9fQoc7AUcF4TulAnKUkK6IXmncmypg/s1600/Wanderlust.png" height="200" width="200" /></a></div>
<b>Sophie Ellis-Bextor - Wanderlust (6/10)</b><br />
<i>Pop</i><br />
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<div style="text-align: justify;">
Ihr habt drei Sekunden Zeit, um einen Song von Sophie Ellis-Bextor zu nennen. 3, 2, 1... Na, was war's? Falls ihr nicht an "Murder on the dancefloor" gedacht haben solltet: Respekt. Dass Frau Ellis-Bextor immer noch Musik macht, ist ob der relativen Erfolglosigkeit ihrer letzten Alben keine Selbstverständlichkeit. Dass ihr neuestes Werk "Wanderlust" gar nicht mal so schlecht geraten ist, noch viel weniger. Natürlich sind ihre Lieder noch immer radiotauglich und eingängig, so richtig eklig sind sie aber auch nicht. Vielmehr macht Sophie nun elegante Popmusik mit viel Streichereinsatz und Band. </div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-19260953769584126462014-01-31T12:17:00.000+01:002014-01-31T12:17:06.097+01:002014: Eine VorschauEndlich, endlich ist die Pause vorbei. Prüfungen, medizinische Notfälle und die sogenannte Kunst standen einer termingerechten Fortführung dieses Blogs im Januar leider im Wege. Nun, da sich das Dickicht des echten Lebens ein wenig gelichtet hat, bin ich wieder da und werde meine wohl durch die Pause und überlange Sätze etwas geschrumpfte Leserschaft bis auf Weiteres mit Texten zu Klängen zu unterhalten versuchen. Vielleicht nicht ad infinitum, aber dafür mit Infinitiven:<br />
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"Erwarten" ist zum Beispiel so einer. Das zu elf Zwölfteln vor uns liegende Jahr wartet mit einigem musikalischen Potential auf. Die Alben, auf die ich mich am meisten freue, bekommen im Folgenden ein wenig Hoffnungsschimmer aufn Kopp. Einige bevorstehende Gurken sollen allerdings auch nicht unerwähnt bleiben...<br />
<br />
So ist doch tatsächlich angeblich und hypothetisch denkbar für das Ende des Jahres ein neues <b>Tool</b>-Album angekündigt. Nichts genaues weiß man natürlich nicht, aber die Gerüchteküche ist ja schon seit längerem fleißig am brodeln. Maynard und Kollegen sollen schon seit längerer Zeit intensiv am Nachfolger zu "10000 days" werkeln, und sofern sich Danny Carey nicht die Arme bricht, dürfte das Album mindestens eine spannende Angelegenheit werden. Können sie es noch? Und haben sie sich neu erfunden oder geht es auf den Pfaden von "Lateralus" und "10000 days" weiter? Für mich ist jedes Tool-Album ein Blindkauf, auch wenn ich zugeben muss, dass ich die alten Sachen kaum noch höre.<br />
<br />
Es gibt ja auch zu viel gute Musik da draußen. Okay, <b>Limp Bizkit</b> machen eher was anderes, aber dass sie nach dem nur halb beschissenen "Gold Cobra" weitermusizieren würden, war ja abzusehen. "Stampede of the Disco Elephants" soll das neue Scheibenkleisterwerk der Mannen um Ex-Rotkäppchen Fred Durst heißen. In Sachen Debilität reicht dieser Titel sicher nicht an das seinerzeit frankapotente "Chocolate starfish and the hot dog flavoured water" heran, aber was tut das schon.<br />
<br />
Ein ziemlich guter Titel ist dagegen "Hammer und Michel" (VÖ: 11.4.). So nennt sich das neue Werk von <b>Jan Delay</b>, einem Mann, der in den letzten Jahren eher durch Unauffälligkeit auffiel - wofür ich ihm gar nicht mal so undankbar war. "Mercedes Dance" war schon gewaltiger Schund, damals. Und die Vorabsingle "Wacken" ist zu krass für meinen Metastab. (Wohlgemerkt: Zu krass, nicht zu gut. Messen werde ich erst nach Release.)<br />
<br />
Ein paar Wochen vorher kommt "Out among the stars" (VÖ: 21.3.) auf den Markt. Der Künstler? <b>Johnny Cash</b>. Weiß der Himmel (oder der Rubin), wie viele Alben da noch aus übriggebliebenen Sessions und Demos (re)konstruiert werden können. Sofern das neue Werk der Legende aber ähnlich behutsam kompiliert und vervollständigt wurde wie die postum erschienenen Episoden der American Recordings-Serie, muss nicht mit Leichenfledderei gerechnet werden. <br />
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In Sachen "Neue Alben von Lieblingskünstlern" sieht es ohnehin recht vielversprechend aus. Mit "Mystoria" wollen <b>Amplifier </b>den eigentlichen Nachfolger zum Mammutwerk "The Octopus" veröffentlichen, und auch die <b>Eels </b>kehren am 18.4. mit "The Cautionary Tales Of Mark Oliver Everett" zurück. Ansonsten: <b>Motorpsycho </b>(yeah!), <b>Modest Mouse </b>(yeah! yeah!), <b>Udo Jürgens</b> (...). <br />
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In good ol' Schland werden sich des Weiteren <b>Olli Schulz</b> und <b>Marcus Wiebusch</b> einen heißen Kampf um die Vorherrschaft am Tresen der Befindlichkeiten liefern. Für mich steht der Sieger aber jetzt schon fest. Wer Kettcar sagt, muss Bobbycar meinen. Da ist nur noch der Uhlmann schlimmer. Konkurrenz erhalten die Herren durch <b>Judith Holofernes</b>, die gerade ihr erstes Soloalbum herausgebracht hat. Sympathisch wie sie immer noch ist, wird man ihr auch das abkaufen, wenngleich vom einstigen Verve doch so einiges verloren gegangen ist.<br />
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Der Rapfreund kann sich auch auf einige Perlen freuen, persönlich fiebere ich v.a. den Alben von <b>Kendrick Lamar</b>, <b>Outkast</b> (wer weiß, ob es denn wirklich kommt...), <b>Mobb Deep </b>und <b>Nas</b> entgegen. <b>Azad</b>, <b>Farid Bang</b>, <b>Fler </b>und noch ein paar andere bosshafte Resthirnentsafter werden ebenfalls neue Alben releasen. Möge der Pöbel weiterhin Kalkül und Attitüde zum Zentrum seines sinnspendenden Medienkonsums machen, ich hab was anderes vor.<br />
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Und dann war da noch <b>Lemmy</b>, der Nichtmehrsoganzunkaputtbare. Ende letzten Jahres ließ Herr Kilmister verlautbaren, dass es von ihm 2014 ein Soloalbum geben würde. Wobei es sich wohl eher um ein Kollaborationsalbum handeln dürfte, da illustre Gäste wie z.B. Dave Grohl, Skin oder Joan Jett mitgemacht haben sollen. Moment mal, Joan Jett? Ja, genau die. Dass sie mit Lemmy eine Neueinspielung des Kapitalverbrechens "I love Rock'n'Roll" zu verantworten hat, ist wohl nicht zu befürchten. Falls doch, gilt: Lemmy darf das. Auch wenn er damit Schmerzgrenzen überschritte. <br />
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Schon Schluss? Nicht ganz, denn eine hab ich noch; <b>Mariah Carey</b>.<br />
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Glitter auf mein Haupt, ich habe Angst.Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-26884094656268347602014-01-30T13:32:00.000+01:002014-01-30T13:32:22.989+01:00Top 100, 17: Bright Eyes - Lifted (2002)<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgydtfQoyLo8xG5nrE2J42SNFvcaR1X-uPoL5nwDZk_-eMB0xvGlyvCahSjmCm_6hT6x_aNnEWvkaWr4FSq_9GhElSjfajyatUCobzfftpc8l6pzXLU6PCVzmDLKJDZgFGvfltJxZ-29hA/s1600/Lifted.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgydtfQoyLo8xG5nrE2J42SNFvcaR1X-uPoL5nwDZk_-eMB0xvGlyvCahSjmCm_6hT6x_aNnEWvkaWr4FSq_9GhElSjfajyatUCobzfftpc8l6pzXLU6PCVzmDLKJDZgFGvfltJxZ-29hA/s1600/Lifted.jpg" height="168" width="200" /></a></div>
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Einige Alben kommen genau zur rechten Zeit. Als ich gerade 17 geworden war, befand ich mich in einer reichlich konfusen Lebensphase. Die Pubertät hinter mich lassend war ich zwar nicht mehr ganz so verstört wie noch einige Jahre zuvor, dennoch empfand ich das Leben als fortwährende existenzbedrohende Krise. Meine Desorientiertheit und emotionale Instabilität machte mich daher empfänglich für Musik, die ich bis dato nicht einmal mit der Kneifzange angefasst hätte. Bevor ich erwachsen wurde, musste Musik stets laut und verzerrt sein - eine selbstverschuldete Geschmackseinschränkung mit der ich sicher nicht alleine groß geworden bin.</div>
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Ich hatte 2001 begonnen, regelmäßig das Musikmagazin VISIONS zu kaufen, und ich verdanke dieser Zeitschrift in Bezug auf meine Hörbiographie immens viel. Da ich privat noch keinen Internetzugang besaß, musste ich mir meine so dringend benötigten Informationen zu neuen Bands durch das Musikfernsehen und eben Presseerzeugnisse holen. Als im Herbst 2002 ein Album mit dem ellenlangen Titel "Lifted, or: The story is in the soil, keep your ear to the ground" in den Schönheiten des Monats auftauchte, war mein Interesse rasch geweckt. Depressiv und verletzlich sollte die Musik klingen, mit deutlich hörbaren Country-Einflüssen, aber auch schräg und verstörend. Ideal also für einen wirren Teenager.</div>
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Manche von euch werden sich vielleicht noch an jene Zeit erinnern, in der man beim Müller CDs probegehört hat. Mit einem Stapel Tonträger vor sich stand man an der ungemütlichen Kasse und registrierte belustigt, wenn nebenan jemand einen BRAVO Hits-Sampler durchhörte. (Ernsthaft: Was gibt es da durchzuhören? Ob auch wirklich alle Lieder drauf sind?) Mein erster Kontakt mit "Lifted" fand an genau an so einem Kassentresen statt. Ich weiß noch genau, wie mich das erste Lied "The big picture" umgehauen hat. Die anfängliche Irritation, die von dem hörspielähnlichen Intro hervorgerufen worden war, wich schnell blankem Staunen. Da sang ein Typ acht Minuten lang jämmerlich falsch zu einer denkbar unvirtuos gespielten Gitarrenbegleitung, bis ihm schließlich die Stimme entzwei ging und das Lied inmitten des Höhepunktes abbrach - und mir gefiel es.</div>
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Ich kaufte das Album, und es wurde ein treuer Begleiter während der folgenden Jahre. Es ist zwar angebracht, darauf hinzuweisen, dass Oberst auf "Lifted" teilweise mit dem Gejammer über die Stränge schlug, gestört hat mich das jedoch nur äußerst selten. Zu berührend waren die teils opulent orchestrierten, teils entwaffnend simpel gehaltenen Lieder. Lieblingstracks möchte ich gar nicht benennen, "Lifted" ist ein Album, das erst in Gänze gehört seine Schönheit entfaltet.</div>
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Dennoch wäre es unangebracht, nicht wenigstens einige Songs herauszugreifen, um die ganze emotionale Wucht und Bandbreite des Albums zu illustrieren. So thematisiert Oberst in dem martialisch dahinstampfenden "Method Acting" die Misere, in der sich wohl jeder Künstler früher oder später wiederfindet: Eingekeilt zwischen Ausdruckszwang und Publikumserwartung ist man häufig zu einer Selbstinszenierung gezwungen, die mit Selbstverleugnung einhergeht. Trotzdem gilt es, stehenzubleiben und weiterzusingen. Stille gibt es früh noch genug zu beweinen.</div>
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Der Grundtenor von "Lifted" ist melancholisch, teils sogar offen depressiv. Wenn Conor in "Waste of paint" die Gitarre würgt und dabei in ellenlangen Strophen von Identitäts- und Schaffenskrisen berichtet, lässt das nur jene kalt, die Balladen von Bryan Adams für gelungene Liebeslieder halten. Überhaupt, das Liebeslied. Eine Unmöglichkeit, an der sich dennoch jeder Songwriter früher oder später versucht. Oberst gelingen mit dem sehnsuchtsvollen "You Will. You? Will. You? Will. You? Will" und dem zwischen Hoffnungslosigkeit und Trotz pendelnden "Laura Laurent" zwei besonders berührende Exemplare jener Liedgattung. </div>
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Am Ende steht ein Satz, der das gute alte "All you need is love" in ein neues Licht rückt: "To love and to be loved - let's just hope that is enough." Es muss genug sein. Es muss einfach.</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-69138424636649472722013-12-30T12:42:00.000+01:002013-12-30T16:45:01.791+01:00Angehört 2013: Alben<div style="text-align: justify;">Endlich, endlich. Das Jahr dauert weniger als 48 Stunden und die Böller liegen bereit. Ich habe die besinnliche Zeit dazu genutzt, noch einmal in mich zu gehen und meine zehn Lieblingsalben des zurückliegenden Jahres auszuwählen. Die eine oder andere Überraschung werdet ihr garantiert finden. </div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjCnuR0tQBdRw9qzFl8wK59VqWi5Hgj25hQJd8Omlk1vSX1Qkw_HcpjlnabrHk4LylDVj1iYvA-kmPl5zS_QC-OtK_mYbJTJDZBO7V7afHbS1SAVOYLLxFKAyGobjE1L3t9XOLlrUUSEaM/s1600/GROUPER-THE-MAN-WHO-DIED-IN-HIS-BOAT1-575x575.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjCnuR0tQBdRw9qzFl8wK59VqWi5Hgj25hQJd8Omlk1vSX1Qkw_HcpjlnabrHk4LylDVj1iYvA-kmPl5zS_QC-OtK_mYbJTJDZBO7V7afHbS1SAVOYLLxFKAyGobjE1L3t9XOLlrUUSEaM/s200/GROUPER-THE-MAN-WHO-DIED-IN-HIS-BOAT1-575x575.jpg" width="200" /></a></div><div style="text-align: justify;"><b>Grouper - The man who died in his boat</b></div><div style="text-align: justify;">Auf "The man who died in his boat" passiert nicht viel. Ein wenig verhuscht-verhalltes Geschrammel, ganz viel Delay und eine Stimme, die sich dem Hörer entzieht, so weit weg scheint sie zu erklingen. Dazu rauscht und knackst es deutlich hörbar, wenn Liz Harris das Tonband ein- und ausschaltet. Nichts für HiFi-Fetischisten also, aber genau die richtige Musik für mich. Flüsterpost für Zweifler, Flaschenpost für Ertrinkende.</div><div style="text-align: justify;"></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgArn8dxvsD3QuB8lmCI7ws5xPFUDtE4idz4vW-iaTx1zOp35YfSSbV7KBzlG4QrkuOSHYd9lIg6m2by8MN1QheZIw2vmVWvF-NYG9WuJ4bBhFxCe5w1KYu92HuCBjPLZwI_rZlYL6vVc4/s1600/Yeezus_Kanye_West.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="175" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgArn8dxvsD3QuB8lmCI7ws5xPFUDtE4idz4vW-iaTx1zOp35YfSSbV7KBzlG4QrkuOSHYd9lIg6m2by8MN1QheZIw2vmVWvF-NYG9WuJ4bBhFxCe5w1KYu92HuCBjPLZwI_rZlYL6vVc4/s200/Yeezus_Kanye_West.jpg" width="200" /></a></div><div style="text-align: justify;"><b>Kanye West - Yeezus</b></div><div style="text-align: justify;">Der <a href="https://www.youtube.com/watch?v=PJQVlVHsFF8">"Hooked on a feeling"</a>-Gedächtnispreis des Jahres 2013 geht an Kanye West, der mit dem unfassbar bescheuerten <a href="https://www.youtube.com/watch?v=kbhI_gYvqSU">Video zu "Bound 2"</a> ein würdiger Fackelträger in der langen Kette von Unglücksfällen, deren erstes Glied "The Hoff" war, geworden ist. Über das Album "Yeezus" habe ich mich hier schon sehr ausführlich geäußert - und meine Meinung hat sich nicht verändert: Die Platte hat das Zeug zum Klassiker. Unbestreitbar größenwahnsinnig ist dieser Mann, aber auch unbestreitbar großartig.</div><br/><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZ5crubKXTSEWlO9FqZ5i1jwsUtCX_8yeKv4WNdSGTEylNDKEHboKbKOGTWMtUEsrOWiQV-Xd8jwOfFnzbrhkyB6Ot_KC0INud-_GfLdGFxaoC6skgyhYH4YON28wpycb1iw3rx0RGn94/s1600/MIA-MATANGI.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZ5crubKXTSEWlO9FqZ5i1jwsUtCX_8yeKv4WNdSGTEylNDKEHboKbKOGTWMtUEsrOWiQV-Xd8jwOfFnzbrhkyB6Ot_KC0INud-_GfLdGFxaoC6skgyhYH4YON28wpycb1iw3rx0RGn94/s200/MIA-MATANGI.jpg" width="200" /></a></div><div style="text-align: justify;"><b>M.I.A. - Matangi</b></div><div style="text-align: justify;"><a href="https://www.youtube.com/watch?v=zf1dZEUUDs8">"There's only one U (u u u u), ring-ding, ring-ding ding ding ding GONG."</a> So oder so ähnlich ließe sich eine der einprägsamsten Stellen auf "Matangi" wiedergeben. Dada? Ja. Gaga? Gottseidank nicht. M.I.A. mag sich bisweilen im Ton vergreifen, im Großen und Ganzen weiß sie aber, wie man Nägel in die Wand hämmert. Humorvoll, sprachgewitzt und nervenaufreibend geht sie zu Werke, nur langweilig wird es nie mit ihr.</div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhVZj8QnbZMlanDZU0bAWR8v6iCh7N_9xr0_MJwPYLyuEFJPbd3FxQEyE5-yIv-FtmeFRDf_0d0MZpTJxwPRML2BnOsKveHYKqtY_JOEJp4fgw_xoVoFAsb6sQS-uUomDE5Fm9M_-fKmmE/s1600/1359060891_cover.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhVZj8QnbZMlanDZU0bAWR8v6iCh7N_9xr0_MJwPYLyuEFJPbd3FxQEyE5-yIv-FtmeFRDf_0d0MZpTJxwPRML2BnOsKveHYKqtY_JOEJp4fgw_xoVoFAsb6sQS-uUomDE5Fm9M_-fKmmE/s200/1359060891_cover.jpg" width="200" /></a></div><div style="text-align: justify;"><b>Organoid - Inner vacuum</b></div><div style="text-align: justify;">Referenzen für Fortgeschrittene: Wer Wisp mag, wird Organoid lieben! Oleg Marchenko vereint melodischen Ambient, zurückhaltende IDM-Einflüsse und die zugänglicheren Momente eines Aphex Twin zu ebenso schöner wie phantasievoller Musik. Schwebende Klangflächen, ein wenig Glitch und ganz viel Moll. Geräusch, das Schatten wirft. </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiVGeDKFJm3vdifg-N31iMUaeZpdOd7BCpS6JGImCDrG9RHtxKDJqm8mk_yzwB8ceW9wS4txM7zFaRCCL8zJ_P17ij2uaz2Zw3ewILCdDc7BYM9WkyhV4cZAbvuAxgQkbrtGx-i-AhzhzY/s1600/Kveikur_%25282013%2529_album_cover.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="193" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiVGeDKFJm3vdifg-N31iMUaeZpdOd7BCpS6JGImCDrG9RHtxKDJqm8mk_yzwB8ceW9wS4txM7zFaRCCL8zJ_P17ij2uaz2Zw3ewILCdDc7BYM9WkyhV4cZAbvuAxgQkbrtGx-i-AhzhzY/s200/Kveikur_%25282013%2529_album_cover.jpg" width="200" /></a></div><div style="text-align: justify;"><b>Sigur Rós - Kveikur</b></div><div style="text-align: justify;">Mit einem gelungenen neuen Werk der Isländer hatte niemand so wirklich gerechnet. Zu bräsig waren die letzten Alben gewesen. "Kveikur" hauchte glücklicherweise dem Sound der Band neues Leben ein. Ein Album voller Lieblingslieder und weltumgreifender Melodien. Anders formuliert: Endlich machen sie wieder die Musik, für die man sie einst innig geliebt hatte.</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEglQHsDL4cBrrTRWKQpGc7WfwZv8dDKbYXy4fVXTeYOQfkbjsk2TowkGWdgvzcuS0DQYeAnqlfbkxl_iLJP_r-fMwcqNkOHBojT0V1sYGIKV06LeQi1KZbNyZwddCmdngSg-UVmPRT_oMk/s1600/WhiteGoddessCover-e1377714633118.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="198" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEglQHsDL4cBrrTRWKQpGc7WfwZv8dDKbYXy4fVXTeYOQfkbjsk2TowkGWdgvzcuS0DQYeAnqlfbkxl_iLJP_r-fMwcqNkOHBojT0V1sYGIKV06LeQi1KZbNyZwddCmdngSg-UVmPRT_oMk/s200/WhiteGoddessCover-e1377714633118.jpg" width="200" /></a></div><div style="text-align: justify;"><b>Atlantean Kodex - The white goddess</b></div><div style="text-align: justify;">Mit Metal kann ich an sich eher wenig anfangen, wenn überhaupt, dann höre ich schrägen Lärm und nichts aus dem True-, bzw. Epic-Genre. Das Zweitwerk der bayerischen Band Atlantean Kodex hat mich jedoch ziemlich heftig erwischt. Großformatige Songs mit Hooks, die nach singenden Stadien schreien. Und im Gegensatz zu anderen Genrevertretern gibts hier Texte mit Sinn und Verstand. Meine persönliche Überraschung des Jahres 2013.</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjTEZ4ZtDHxqk9r7dYW0nGtctdLOzOJoNdyPE7JiIdRnHQ8DItsjw9Ixn-5SooUxb2v-Q0UdjkuhZak02Jbi3dHFbuIJl_3ux_0R26Zrm4uJdOZSIWYgr7paSKqqMP-dfOB_nECHg3pFQA/s1600/hecq.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjTEZ4ZtDHxqk9r7dYW0nGtctdLOzOJoNdyPE7JiIdRnHQ8DItsjw9Ixn-5SooUxb2v-Q0UdjkuhZak02Jbi3dHFbuIJl_3ux_0R26Zrm4uJdOZSIWYgr7paSKqqMP-dfOB_nECHg3pFQA/s200/hecq.jpg" width="200" /></a></div><div style="text-align: justify;"><b>hecq - horror vacui</b></div><div style="text-align: justify;">Dass ich nicht nur Rock und Pop gut finde, ist ja bekannt. Dieses Album hier ist wohl das "undergroundigste", was es in meine Jahresendauflistung geschafft hat. Düstere Elektronik, die gekonnt totgehörte Strukturen und Tonalitäten dekonstruiert. Ein Beweis dafür, dass man sehr wohl Rauschen als Melodieinstrument einsetzen kann und ein Lichtstreif am Horizont der elektronischen Musik. Sound and vision, 2013.</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEio9GddoVUCOOpZ-tlIP3Gfn8rCLRci_PBnezb9qqyNr5DeHE6rhPHUiDMy-yVefSeZfEuRFn6b7J1As6Spd25i5vxU_EnBZ8OnR2OiKZqCxuumktTInYSPYKvIdXEyHV3SK38Cy4LyauM/s1600/motorhead_aftershock_2b27d2bbb3.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEio9GddoVUCOOpZ-tlIP3Gfn8rCLRci_PBnezb9qqyNr5DeHE6rhPHUiDMy-yVefSeZfEuRFn6b7J1As6Spd25i5vxU_EnBZ8OnR2OiKZqCxuumktTInYSPYKvIdXEyHV3SK38Cy4LyauM/s200/motorhead_aftershock_2b27d2bbb3.jpg" width="200" /></a></div><div style="text-align: justify;"><b>Motörhead - Aftershock</b></div><div style="text-align: justify;">Lemmy lebt immer noch, auch wenn die Zeichen der Zeit langsam aber sicher auf ein Ende der Ära Kilmister hindeuten. Solange Englands Frontwarze jedoch halbwegs aufrecht saufen kann, wird es auch neue Motörhead-Alben geben. Und die Frage nach der Qualität stellt sich bei einem neuen Motörhead-Album ohnehin nicht. Es sind Lieder drauf, mit geilen Riffs, hymnischen Refrains und Gitarrensoli. Mehr muss nicht sein, wofür auch. </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi2ugYGj8TZyebZ4TrVrqUwtTSsQAiDh0WAKX8-SqRsC-54015HxUgA5nk-gIJim_M3Ls0nUQIzuzeJYzkEXUxatwK7Whl9VWZP2gk42S-HBK2HsGgBwn3W7HrUaBfws2BzgXmvJYqZmBA/s1600/deafheaven-sunbather.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi2ugYGj8TZyebZ4TrVrqUwtTSsQAiDh0WAKX8-SqRsC-54015HxUgA5nk-gIJim_M3Ls0nUQIzuzeJYzkEXUxatwK7Whl9VWZP2gk42S-HBK2HsGgBwn3W7HrUaBfws2BzgXmvJYqZmBA/s200/deafheaven-sunbather.jpg" width="200" /></a></div><div style="text-align: justify;"><b>Deafheaven - Sunbather</b></div><div style="text-align: justify;">Ich gebe ganz ehrlich zu, dass ich erst durch die Jahreslisten von Pitchfork und Sputnikmusic auf dieses wunderbare Album aufmerksam geworden bin. Postrock mit Black Metal-Gesang und Blastbeats bekommt man auf "Sunbather" geboten, und wer ob einer solch merkwürdig anmutenden Mixtur die Augenbrauen hebt, wird sein blaues Wunder erleben, wenn er sich auf die Musik einlässt. Umwerfender Krach mit teils unfassbar majestätischen Momenten. </div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEis19YXh7sY6mPWPyEyQDw-kgHNhgcgWEY76Gg1kqkZRx8sOMzjb_gJ996ASOwR5oYNN-Z-mCAPAJ1KKnPbY6ufSIUgvjobWQg22mzsesDQ9Vt_UKZSND_nGPxysOI0GSiV3aZN7EoKjBo/s1600/Ssio-BB.U.M.SS_.N..jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEis19YXh7sY6mPWPyEyQDw-kgHNhgcgWEY76Gg1kqkZRx8sOMzjb_gJ996ASOwR5oYNN-Z-mCAPAJ1KKnPbY6ufSIUgvjobWQg22mzsesDQ9Vt_UKZSND_nGPxysOI0GSiV3aZN7EoKjBo/s200/Ssio-BB.U.M.SS_.N..jpg" width="200" /></a></div><div style="text-align: justify;"><b>Ssio - BB.U.M.SS.N.</b></div><div style="text-align: justify;">Auf inhaltlicher Ebene bietet der Bonner Rapper Ssio Hausmannskost: "Ficken und ticken und kiffen" lautet das Motto, und beinahe jedes Lied auf dem sensationell erfolgreichen "BB.U.M.SS.N." handelt von mindestens einem der drei Kernbegriffe dieses tiefsinnigen Triptychons. Ein weiterer Pseudogangster auf Pennälerniveau zum Vergessen also? Nicht ganz. Ssios abgehackt-melodiöser Style mag nicht der virtuoseste sein, zu den herrlich oldschooligen Beats passt er aber ganz hervorragend. Das Album erinnert stark an den Westcoast-HipHop der mittleren Neunziger, was angesichts des immer noch grassierenden Electrohypes eine akustische Wohltat ist. Hirn in den Standbymodus, rein in den Benz! Prekariat war gestern, "Big King XXL" ist heute.</div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-40053444396307275832013-12-13T11:19:00.001+01:002013-12-13T11:19:17.202+01:00Angehört 2013: Angst und Schrecken<div style="text-align: justify;">
Bevor wir zu den Alben des Jahres kommen, möchte ich die Gelegenheit nutzen, ein wenig Hass und Häme loszuwerden. Dass es tonnenweise schlechte Musik gibt, ist ja per se nicht einmal so schlimm - man muss das Elend ja nicht hören. In manchen Situationen (z.B. beim Aufenthalt in Kaufhäusern oder Schankstätten) kann man ihm allerdings nicht entfliehen. Es folgen nun in loser Zusammenstellung einige musikalische Totalschäden der zurückliegenden zwölf Monate.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>Adel Tawil - Lieder</b></div>
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Eine der besten Artikelüberschriften des Jahres stammt von laut.de. Adel Tawils neuestes Werk wurde dort mit der schönen Zeile "Adel vernichtet" betitelt. Treffender kann man es kaum formulieren. Ich möchte jetzt gar nicht groß über das Album sprechen, da ich dieses Schandwerk ohnehin nur ein einziges Mal beim Staubsaugen gehört habe. Mir geht es um das Lied namens "Lieder". In diesem Song erzählt der Adel nämlich total clever und anspielungsreich, wie viel ihm Musik doch bedeutet. Dabei nimmt er Verse bekannter Songs auf und metzgert sie so lange, bis nichts außer Sülze übrigbleibt. Schon Adels Ruhmesgrund Ich & Ich stellte für mich so etwas wie die Essenz der neuen deutschen Rührseligkeit dar. Schlager für Leute, die natürlich niemals Schlager hören würden.</div>
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<b>Will.i.am feat. Justin Bieber - #thatPOWER</b></div>
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Willi wills wissen. Deswegen hat er sich von seinen Moneten ein großes Tonstudio gekauft, um seine visionären Ideen verwirklichen zu können. Dass Willi einen veritablen Hörschaden hat, weiß er leider nicht. Leider sagt das auch niemand dem Willi, denn das hätte zur Folge, dass dieser aufhören würde, andere Leute zu Kollaborationen aufzufordern und sie so zu den Geldtöpfen zu führen. Pecunia non olet, sagte der Römer - und auch wenn ihn heute keiner mehr so wirklich versteht, hat er immer noch Recht. Den Willi schert das indes herzlich wenig. Er versieht seine Meisterwerke mit Hashtags und passt die Musik seinem tiefergelegten Verstand an. Schlimm ist das, aber auch irgendwo notwendig, denn der Willi wäre ohne die Welt um einiges ärmer.</div>
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<b>Do the Harlem shake</b></div>
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Internetmemes kommen und gehen. Nerven tun sie immer recht schnell, manchmal sind sie aber durchaus witzig. Den "Harlem shake" finde ich nicht witzig, zumindest nicht in so einem Maße, dass er mich dazu motivieren würde, ein total lustiges Video mit meinen Arbeitskollegen / Mitbewohnern / Zellengenossen aufzunehmen und dieses anschließend ins Internet zu stellen. Aber "es ist ja auch voll crazy, wenn man mal was Verrücktes macht" (Zitat einer mir bekannten Person). Also ehrlich, wenn ich was Verrücktes machen will, dann sicher nicht mit so einer Scheißmusik im Hintergrund. Da gehe ich lieber auf ein Jürgen Drews-Konzert.</div>
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<b>Sportfreunde Stiller - Applaus, Applaus</b></div>
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Es ist so vieles falsch an dieser Band. Der schräge Gesang. Die zwischen Idiotie und Anbiederung schwankenden Texte. Das Überhöhen von Befindlichkeiten zu einem Lebensgefühl. Mit einer Fusselbürste gehörten sie sich verhauen, diese vierzigjährigen Rotzlöffel. Auf dass sie eines Tages doch noch einsehen mögen, dass das mit der Musik vielleicht doch keine so gute Idee war. Aber mei, was will man machen. Sind ja auch so natürlich geblieben, die Sportfreunde. </div>
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<b>Miley Cyrus - Wrecking ball</b></div>
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Hört man ausschließlich auf die Musik, ist "Wrecking ball" gar nicht mal so grässlich. Bei dem Song handelt es sich um eine klassische Popballade mit ausladendem Refrain und leichten Electro-Anleihen. Stangenware also. Aber leider gibt es zu "Wrecking ball" auch ein Video. In dem Kurzfilm reitet uns-Miley auf der Abrissbirne und macht ganz unartige Dinge mit einem Vorschlaghammer. Zumindest war es warm auf der Baustelle, denn Madame Cyrus verbringt einen Großteil des Videos spärlich oder nicht bekleidet. Ich vermute, dass dies Verletzlichkeit und Erotik suggerieren soll, leider verfügt Miley nicht über die nötige Laszivität, um das Ganze würdevoll über die Bühne zu bringen. </div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-60132561750921473402013-12-11T14:12:00.000+01:002013-12-12T23:53:02.609+01:00Angehört 2013: Songs<div style="text-align: justify;">
Zehn Lieder, die mich über dieses Jahr hinaus begleiten werden. Die Reihenfolge entspricht keinem Ranking. Falls ihr mehr obskuren Indiekram erwartet habt, muss ich euch leider enttäuschen. Der taucht dann bei den Alben auf.</div>
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<b>Lorde - Royals</b><br />
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Wenn das neuseeländische Wunderkind nicht gerade Videoplattformen zum Absturz bringt, macht sie ganz hervorragende Popmusik. Lordes zweite Single "Royals" besitzt nicht nur einen zeitgenössisch minimalistischen Beat, sondern auch einen der schönsten Refrains der jüngeren Vergangenheit. Auf Albumlänge erschöpft sich ihr Stil relativ schnell, was diesem Kleinod hier aber nicht im geringsten schadet. Man möchte die Welt umarmen, wenn der Engelschor "roooyaaaals" singt.</div>
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<b>Amplifier - Where the river goes</b><br />
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Um die Zeit bis zum nächsten "richtigen" Amplifier-Album zu überbrücken, erschien dieses Jahr "Echo street", welches größtenteils Neueinspielungen älterer Songs enthielt. "Where the river goes" ist mein persönlicher Favorit der Platte. Das Lied beginnt als zurückhaltende Ballade und endet als Amplifier-typisches Klanggebirge - ein Verlaufsschema, das man bei vielen Songs der Briten vorfindet. Da ich aber erklärter Fanboy der Band bin, verzeihe ich ihnen den mangelnden Innovationswillen und freue mich stattdessen über eine weitere Hymne für Spaziergänge durch Landschaften beeindruckender Natur.</div>
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<b>Sigur Rós - Brennisteinn</b><br />
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"Valtari" war ziemlich langweiliger Murks. Kitschige Elfenmusik kann meinetwegen Enya machen, von Sigur Rós erwarte ich dann doch ein wenig mehr. 2013 kann glücklicherweise als das Jahr verbucht werden, in dem die zum Trio geschrumpfte Band noch einmal die Kurve gekriegt hat. Der erste Track des Quasi-Comebacks "Kveikur" ist hierbei besonders beeindruckend geraten. Tonnenschwer dröhnt der verzerrte Bass, das Schlagzeug scheppert wie in alten Zeiten. Und Jónsis Stimme hat, das richtige Arrangement vorausgesetzt, nichts von ihrem Reiz verloren. Ein spektakulärer Song.</div>
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<b>Paul McCartney - On my way to work</b><br />
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Dass "Macca" noch einmal ein passables Album aufnehmen würde, hätten wohl selbst die optimistischsten Musikhörer nicht mehr für möglich gehalten. Dank der Hilfe einiger namhafter Produzenten und vieler wirklich toller Songs zählt McCartneys Album "New" aber zu den positiven Überraschungen von 2013. Ein Händchen für Ohrwürmer hatte der Paul ja schon immer, jedoch übertrieb er es allzu oft mit der Catchyness seiner Schlager. "On my way to work" macht hingegen alles richtig. Ein klassischer Popsong mit einer fiesen Sitarmelodie nach dem Chorus und dem für McCartney typischen augenzwinkernden Humor.</div>
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<b>Kanye West - Hold my liquor</b><br />
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Was den Medienrummel angeht, war "Yeezus" sicherlich eines der meistdiskutierten Alben dieses Jahres. Der Megalomaniac Kanye ließ es aber auch derbe krachen. Einer der wenigen ruhigen Songs auf "Yeezus" ist "Hold my liquor", ein Lied, das einem die Schuhe auszieht, so unerwartet und intensiv kommt es daher. West erzählt von Abstürzen und dem Weitermachen, während ringsum die Gitarren jaulen. HipHop ist das schon lange nicht mehr. </div>
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<b>Daft Punk - Giorgio by Moroder</b><br />
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Noch so eine Hypegruppe. "Random Access Memories" war eine der größten Enttäuschungen des Jahres, trotz des omnipräsenten "Get lucky". Der einzige Track des Albums, der die hohen Erwartungen nicht nur erfüllen, sondern sogar übertreffen konnte, ist "Giorgio by Moroder". Der Song beginnt mit einem Monolog der namensgebenden Discolegende, in welchem Giorgio von der Erfindung des 4/4-Beats erzählt. Danach zelebrieren die Franzosen in knapp sieben Minuten die Transformation eines simplen elektronischen Motivs zu einem orgiastischen Streicherfinale. Wenn der Rest des Albums nur ebenso brillant gewesen wäre.</div>
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<b>Queens of the stone age - I appear missing</b><br />
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"I appear missing" ist zweifelsohne der Höhepunkt des neuen Queens-Albums "...Like clockwork" Einer der wenigen klassischen Rocksongs der vergangenen zwölf Monate, der nicht abgedroschen, sondern mitreißend klang. Dat Ding brennt.</div>
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<b>Tocotronic - Die Revolte ist in mir</b><br />
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Wenn alle Bands einen so nahtlosen Übergang ins Alterswerk hinkriegen würden, wie Tocotronic es mit "Schall und Wahn" und "Wie wir leben wollen" vorgemacht haben, müsste man sich viel seltener aufregen. Dirk von Lowtzow schwadroniert zwar mehr denn je in ganz eigenen Sphären, doch vereinzelt vereinen sich des Sängers wirre Worte und die Musik zu einer unwiderstehlichen Mixtur. "Was ich noch sagen wollte: Ich bin kein Mensch in der Revolte, die Revolte ist in mir." singt Dirk, und nimmt Missverständnisse nur zu gern in Kauf. </div>
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<b>M.I.A. - Bad girls</b><br />
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Obwohl dieses Lied schon 2012 erschienen ist, zählt es zu meinen Songs des Jahres 2013. Weil es einfach nicht totzuhören ist. Weil es den besten Timbaland-Beat hat, den Timbaland nicht gemacht hat. Weil dieses unglaubliche Sample einen nicht mehr loslässt. </div>
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<b>The Knife - Full of fire</b><br />
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Kranke Scheiße is happening. So klingt es also, wenn man Kim Gordon durch einen Fleischwolf dreht und die Reste zum Musikmachen nach Schweden schickt. Die Geschwister Dreijer haben wirklich ordentlich einen an der Waffel, und zu allem Überfluss machen sie auch noch Kuuuunst, was ihr in Gänze eher unhörbares Werk "Shaking the habitual" zeigt. "Full of fire" ist dagegen ein wunderschöner Song, der einen an Kreissägen und japanische Filme, die man eigentlich verdrängen wollte, erinnert. Mein Tipp für die "staade Zeit".</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-60625000730977308172013-12-09T17:30:00.000+01:002013-12-09T17:40:31.647+01:00Angehört 2013: BlogDas Jahr, das Jahr, bald ist es vorbei. Und wie es sich gehört, ziehe auch ich Bilanz. Als ich im Februar diesen Blog begonnen habe, hatte ich nicht geplant, so viele Artikel zu schreiben. Doch spätestens nach dem Start der Top100-Serie (die übrigens nicht im Sande verlaufen ist, sondern noch in diesem Jahr beendet werden wird) gab es viel zu viele gute Gründe, Artikel über Musik zu schreiben. Ganze 46 Texte habe ich so seit dem Launch des Blogs verfasst. Reiht man alle Texte in einem Word-Dokument aneinander, ergibt das 122 Seiten Buchstabensalat. Ein kleines Buch wäre also locker zusammengekommen.<br />
<br />
Wie groß die Leserschaft dieses Blogs ist, ist relativ schwierig zu sagen, wobei die populärsten Artikel immerhin auf mehrere hundert Impressions kommen. Dass sich so ein popeliger Blog nicht mit den sattsam bekannten Musikseiten im Web messen kann, ist ohnehin klar - und auch nicht mein Ziel. Für das nächste Jahr habe ich geplant, weiterhin konstant Artikel zu produzieren, und ich hoffe, dass ich euch auch 2014 mit Rezensionen, Listen und anekdotischen Betrachtungen zur Musik unterhalten kann. Ein paar Leser mehr schaden natürlich nie, und Anfang 2014 werde ich auch noch einmal die Werbetrommel anschmeißen, um mehr nichts ahnenden Menschen ihre kostbare Zeit stehlen zu können.<br />
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Der größte "Hit" des Jahres war mein Verriss zu den Sportfreunden Stiller - ein Artikel, den ich binnen einer Stunde hasserfüllt zusammengekloppt habe. Ich gehe aber davon aus, dass etliche der Klicks auch durch Zeitgenossen generiert wurden, die nach illegalen Downloadmöglichkeiten gesucht hatten. Es wäre schön, wenn ich sie durch meinem Text von ihrem Vorhaben abgebracht hätte, nur fehlt mir ein wenig der Glaube daran. Zumindest wird uns im kommenden Jahr nicht eine erneute Renaissance des unsäglichen "54, 74, 90, 2000 + x" bevorstehen, da 2014 glücklicherweise um eine Silbe zu lang ist, um gut zu klingen. Wobei sich über die Verwendung des Wörtchens "gut" hier ohnehin trefflich streiten ließe.<br />
<br />
Dass die Top100 noch nicht fertig beschrieben sind, hat zwei Gründe: Erstens bin ich mir bei einigen Platten immer noch nicht sicher, ob ich sie wirklich in der Liste haben möchte. Dies gilt v.a. für jene Alben, die mich zwar stark persönlich geprägt haben, aber von mir schon seit Jahren nicht mehr gehört wurden. Verraten kann ich aber z.B., dass Radiohead, Nirvana und die Beatles garantiert noch auftauchen werden. Überraschungen wird es aber dennoch geben. Zweitens studiere ich ja noch immer fröhlich vor mich hin, und auch wenn dieser Zustand nun wirklich schon viel zu lange anhält, ist nun sicher, dass er sehr bald mit einem Abschluss beendet werden wird. Dass da durchaus eine beträchtliche Menge Zeit draufgeht, muss nicht ausführlich diskutiert werden.<br />
<br />
Erlaubt mir abschließend noch ein paar Worte zum angekündigten Podcast: Aufgenommen ist die erste Folge schon eine ganze Weile, nur leider gefällt sie mir überhaupt nicht. Die Klangqualität eher berauscht als berauschend, ich möchte euch dieses Elend eigentlich lieber nicht zumuten. Um Weihnachten herum werde ich aber sicher mal Zeit finden, einen besser klingenden Cast zu produzieren und vielleicht werde ich sogar noch einige Mitmenschen auftreiben, die mit mir über Musik sprechen möchten. Soll es ja geben.<br />
<br />
Im Rahmen der "Angehört 2013"-Serie werde ich im Lauf des Dezembers meine jeweils zehn liebsten Songs und Alben des Jahres vorstellen, aber auch eine kleine Liste der schrecklichsten Verbrechen aus 2013 kompilieren. Am 31.12. erwartet euch noch ein besonderes Schmankerl, aber dazu später mehr.<br />
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Ich bedanke mich bei euch und wünsche euch eine besinnungslose Weihnachtszeit.Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-12607362033353111232013-12-03T13:11:00.002+01:002013-12-03T13:11:30.165+01:00Lady Gaga - Artpop (2013)<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi07FwjKMINwWcHGW3oNVeudEuWc2jlnXGKG_hCXVaTZFeS9F7Ru76C0Yoevfw3hv7ZVl2Iun8AGwcOTUGLoJTJzf3MXIzdBfcVK4uICznNuqHaQ-ruAO4AC4xDDB_yL9MOEDPHpFdtoqI/s1600/Artpop_cover.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi07FwjKMINwWcHGW3oNVeudEuWc2jlnXGKG_hCXVaTZFeS9F7Ru76C0Yoevfw3hv7ZVl2Iun8AGwcOTUGLoJTJzf3MXIzdBfcVK4uICznNuqHaQ-ruAO4AC4xDDB_yL9MOEDPHpFdtoqI/s200/Artpop_cover.png" width="200" /><span style="font-size: x-large;"> </span></a></div>
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<span style="font-size: x-large;">4/10</span></div>
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Ich gebe zu, dass ich etwas spät dran mit meiner Rezension bin. Aber letzten Endes passt das nur zu gut zu einem Album, das ganz weit vorne sein will, aber dann doch unpünktlich zur großen Sause gekommen ist.</div>
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Nicht weniger als die Verkunstung des Pop hatte Frau Germanotta angekündigt. Große Worte, die hervorragend zur bisherigen Karriere der Sängerin passen. Als sie 2008 sich mit dem Geniestreich "Pokerface" über Nacht zur neuen Königin der Klingeltoncharts gekrönt hatte, war sie nicht nur das Tagesthema auf dem Pausenhof, sondern auch in einschlägigen Kulturbelaberungsmedien. Die neue, die zeitgemäße Madonna sei sie, schrieb man. Der erste virale Weltstar. Und da manche Dinge besser nicht beim Namen genannt werden, wurde sie schlichterhand zum "Phänomen" erklärt. </div>
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Das Phänomen Lady Gaga sollte über Jahre den Musikmarkt dominieren, es verband Optik mit Musik und die Musik wiederum mit einem sich ständig wandelnden Image. Die Gaga hatte verstanden, was Pop ist. Auch wenn ihr Zweitwerk "Born this way" nur unzureichend erste Verfallserscheinungen am Fleischkleid überdecken konnte, blieb sie die unangefochtene Nummer eins. (auch mangels echter Konkurrenz)</div>
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Jetzt also "Artpop", inklusive eines richtig geil grausigen Coverartworks von Jeff Koons. Raus aus der Mehrzweckhalle, rein ins MOMA. Wer nun allerdings eine radikale musikalische Neuerfindung des Gagastyles erwartet, dürfte von den Songs auf Germanottas Drittwerk bitter enttäuscht werden.</div>
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Dabei fängt es gar nicht mal so unspannend an: "Aura" verbindet einige altbekannte Stilelemente mit orientalisch klingenden Synthielinien und einem überaus eingängigen Refrain. Der Beat schiebt, die Gaga croont. Sehr zeitgemäß hört sich das an, bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und für die Tanzflächen dieser Welt glattgebügelt. </div>
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Der Rest ist Leere. Eine Leere, die auch Dubstepanleihen und Rap-Elemente nicht füllen können. Lady Gaga mag eine gute Sängerin mit einem großen Talent für melodiöse Popsongs sein, wirklich etwas zu sagen hat sie allerdings nicht. Reich und berühmt ist sie, und nach der Pflicht kommt stets die Maniküre. Nun könnte man dem ganzen Gedöns eine Metaebene andichten und Lady Gagas überzuckerte Lieder als Spiegelvorhaltung gegenüber dem Popbusiness verstehen, recht zwingend ist dieser Gedankengang jedoch nicht. Zudem ist das Motiv der Verklärung des eigenen Status weder neu (man denke an Gagas Debüt, "The fame"), noch sonderlich spannend. Nur selten halten die Kompositionen dem Ego der Lady stand ("Swine"), meist verpuffen die an kurze Aufmerksamkeitsspannen angepassten Rummskisten im Nichts. </div>
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<br /></div>
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Dabei könnte sie doch mehr. "Dope" ist z.B. eine wunderbar zynische Ballade, in der Frau Gaga singt als sei der Teufel hinter ihr her. Selbst als ironisches Statement funktioniert das Lied hervorragend, entspricht es doch hinsichtlich Pathos und Melodieführung einer typischen Popschnulze. Leider muss man derlei positive Elemente mit der Lupe suchen. Blödsinn wie "G.U.Y." oder "Sexxx dreams" wird auch nach fünf Flaschen Schampus im Urwald nicht erträglicher. </div>
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<br /></div>
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"Applause" hat sie sich dafür verdient, dass es wie kaum eine andere Künstlerin versteht, dem Feuilleton auf der Nase herumzutanzen. Rein musikalisch stellt "Artpop" eine herbe Enttäuschung dar. </div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/07993180248401248786noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1075297513390975905.post-1693650505999683032013-11-15T18:30:00.000+01:002013-11-15T18:30:00.151+01:00Das erste Lied<div style="text-align: justify;">
Die frühe Kindheit kennzeichnet sich dadurch, dass man sich im Erwachsenenalter nur an sehr wenige Episoden erinnern kann. Eine verbrannte Hand, die einem physikalischen Experiment mit einer Herdplatte zu verdanken war. Ein Nikolausabend, der mit Angst und Schrecken (und einem kostümierten Onkel) verbunden war. Oder auch so einschneidende Erlebnisse wie der erste Tag im Kindergarten. (Es gab Suppe!)</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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Neulich habe ich versucht, mich an die ersten musikalischen Erlebnisse meines Lebens zu erinnern. Den Schleier des Nichtmehrwissens zu durchdringen, ist selbstverständlich alles andere als einfach. Ich weiß z.B. noch, dass ich im Grundschulalter permanent am Plattenspieler meiner Eltern gesessen bin*, und irgendwelche merkwürdigen Sampler aus den Achtzigern rauf und runter gedudelt habe. Besonders toll waren hierbei die LPs mit den Maxiversionen, denn dort gab es die guten Lieder in lang. Zudem versuchte ich mich bereits in jungen Jahren als "DJ", was dazu führte, dass ich erfolgreich den Motor des Plattenspielers zur Geistaufgabe brachte.</div>
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Mit ungefähr sechs Jahren war ein großer Fan von David Hasselhoff, und auch wenn ich kein Wort von "Looking for freedom" verstand, war mir damals schon unbewusst klar, dass man mit so einem Song Mauern zum Einsturz bringen konnte.</div>
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Doch was war das erste Lied, an das ich mich heute noch bewusst erinnern kann, ohne mich zu betrügen? Es gelingt mir nicht mehr, die exakte Reihenfolge meiner ersten prägenden Musikerlebnisse zu rekonstruieren, aber nach reiflicher Überlegung haben sich drei Kandidaten herauskristallisiert.</div>
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Der erste Song, den ich mit einer konkreten Lebenssituation verbinden kann, ist "Patrona Bavariae" des Original Naabtal Duos. Ein Lied, wie die CSU: Immens erfolgreich, hinterfotzig und nicht loszuwerden. Ich weiß noch, dass ich als kleiner Junge mit meinem Vater im Auto unterwegs war, und dieses Meisterwerk volkstümlicher Schlagerkunst aus dem Autoradio trällerte. </div>
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Der zweite Kandidat ist der "Lambada", ein Werk das man wahrlich nicht ausführlich beschreiben muss. Es war Sommer, ich war vier oder fünf Jahre alt, und mein Onkel (der Nikolausmann) hatte Geburstag. Wir Kinder fetzten um das Haus, die Erwachsenen frönten dem Genuss des Gerstensaftes und aus den Lautsprechern erklang mindestens einmal pro Stunde diese Todesmelodie, die ich wahrlich niemandem als Ohrwurm wünsche. (Ich gehe davon aus, dass ihr trotzdem jetzt die Hauptmelodie im Kopf habt, für standhafte Seelen hinterlasse ich das Video als Versuchung.) </div>
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Schließlich gibt es noch ein Erlebnis, das mit sehr großer Wahrscheinlichkeit das früheste seiner Art war: Ich muss ebenfalls zwischen vier und fünf Jahren alt gewesen sein, als ich meinen ersten Cassettenrecorder geschenkt bekommen hatte. Das Gerät war quietschgelb, hatte große, schwergängige Tasten und ein eingebautes Mikrophon, welches sehr gut darin war, Rauschen aufzunehmen. </div>
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Die Maschine fraß leider nicht nur Unmengen von Batterien, sondern auch Cassetten - vor allem, wenn den Batterien der Saft ausging. An einem Sonntagmorgen, mein Vater war gerade in der Küche mit der Zubereitung des Mittagessens beschäftigt (es gab sicher Schweinebraten), hatte ich wie besessen immer und immer wieder das selbe Lied gehört. Ich weiß beim besten Willen nicht mehr, von wem es war, sondern kann mich nur noch grob einiger Klangeigenschaften erinnern: </div>
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Der Sänger besaß eine tiefe Stimme, das prägendste Instrument waren tiefe Synthiebässe, die in Verbindung mit einem scheppernden Schlagzeugsound - der wohl auch auf das High-End-Abspielgerät zurückzuführen war - ein infernalisches Geräusch erzeugten. Das Tape stammte aus dem umfangreichen Cassettenfundus meines nächstälteren Bruders, und ich vermute, dass es sich bei dem Song um irgendeinen Industrial-Pop-Song aus den Achtzigern handeln musste. </div>
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Wie dem auch sei, ich fand das Stück ganz und gar wundervoll. So wundervoll, dass ich es hörte, die Cassette zurückspulte, es wieder hörte, undsoweiter. Bis jenes vermaledeite Geräusch aus dem Recorder drang. Jeder, der so wie ich in der Steinzeit aufgewachsen ist, weiß, was passiert war. </div>
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Bandsalat.</div>
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Auch verzweifelte Reparaturversuche meinerseits konnten den entstandenen Schaden nicht rückgängig machen. Das Tape war im Arsch, und hatte mein erstes Lieblingslied für immer verloren. </div>
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Eine unglaublich spannende Geschichte. Beim nächsten Mal erzähle ich euch von dem Tag, an dem ich zum ersten Male einen Elefanten gesehen habe. Oder auch nicht. </div>
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* Süddeutsch, Junge. </div>
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