Dienstag, 3. September 2013

Selbst ist der Anhörer!

Ich bin nicht nur ein begeisterter Musikhörer, seit meinem zwölften Lebensjahr mache ich auch selbst aktiv Musik. In all den Jahren habe ich verschiedene Instrumente (Klavier, Schlagzeug, Gitarre) autodidaktisch zu lernen versucht, und bin zwar kein Virtuose geworden, aber kann doch ganz passabel Töne und Rhythmen erzeugen.

Im Kern meines persönlichen Schaffens stand seit jeher das Songwriting. Selbst als ich noch ein reichlich dilletantischer Teenager war, habe ich Lied um Lied geschrieben, manchmal habe ich mehrere hundert Stücke in einem Jahr komponiert. Und mit der Zeit wurden diese auch vorzeigbar.

Nachdem ich ca. 2004 die elektronische Musik für mich entdeckt hatte, gab es kein Halten mehr. Die schier endlosen Möglichkeiten, die einem die computergestützte Musikproduktion ermöglicht, entsprachen einer Eintrittskarte zum Schlaraffenland. Ich machte weiter, immer weiter; produzierte Technotracks und HipHop-Beats und erschuf irgendwann dazwischen auch einige Electropop-Alben.

Wenn ich heute vor der Liste aller meiner Songs und Tracks sitze, frage ich mich manchmal, woher all diese Musik kam. Gewiss, viele Lieder (gerade die älteren) sind heute höchstens mit verstopften Ohren erträglich, aber dennoch gibt es etliche Kompositionen, die ich noch immer schätze und die ich auch in den nächsten Jahren live spielen und an Mann und Frau bringen möchte.

Nachdem ich 2009 das Electro/IDM-Album "Hell is possible / The Healing" fertiggestellt hatte, fiel ich in ein tiefes Loch. Es galt, einen neuen Ansatz zu finden. Die Tatsache, dass mein ganzes Leben in jener Zeit aus den Fugen geraten war, tat sicher ihr Übriges. Und so verbrachte ich Jahre damit, liegengebliebene Ideen zu vollenden und wild ins Leere hineinzuexperimentieren.

Nun schreiben wir das Jahr 2013. Ich habe mich verändert und auch mein Zugang zum Songwriting ist ein anderer als früher. Noch immer fällt es mir leicht, neues Material zu schreiben, noch immer liebe ich diesen Moment, in welchem ein Stück Form annimmt und man erkennen kann, wohin die Reise geht. Dennoch bin ich selbstkritischer geworden, es geht nicht mehr darum, möglichst viel zu produzieren.

So absurd es klingen mag, aber mir ist bewusst geworden, dass ich noch eine Menge Zeit habe. Ich habe seit 1998 über 600 Songs geschrieben, die meisten davon zwischen 2001 und 2007. Ich habe gelernt, welche Genres mir liegen und welche nicht, ich musste (Gott sei Dank) erkennen, dass ich nicht rappen kann. Singen und arrangieren klappt dagegen immer noch.

Meine Lehrjahre sind vorüber und ich habe neue Ideen, neue Ziele. Der Anfang dieser zweiten großen Phase meines musikalischen Lebens ist gemacht: Im August habe ich ein lange geplantes Akustikalbum aufgenommen, welches auf den Namen "Save me" hört und am Samstag, den 7.9.2013 erscheinen wird.

Es ist an euch, zu entscheiden, ob ihr die Musik mögt oder nicht. Ich bin froh, dass das Album endlich da ist, dass diese Lieder endlich für jeden hörbar durch das Netz schwirren können.

Ob mir "Erfolg" beschieden sein wird, ist nicht wichtig. Selbst wenn nur ein paar Leute das Album kaufen und von diesen wenigen Menschen nur einer wirklich etwas mit der Musik anfangen kann, habe ich viel erreicht. Weitermachen werde ich so oder so. Der Anhörer ist kein Aufhörer.

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